Protectionbox für wenig Geld

Ladeelektronik, Messgeräte, Steuerungen etc.

Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon andreas » Fr 18. Nov 2011, 00:05

Hallo Allerseits,

elektrisch geht so etwas natürlich auch. Die billigste Fassung dürfte die klassische Crowbar sein, eine schlichte Konstruktion aus nur wenigen Bauteilen. Sie basiert auf einer Überwachung einer Grenzspannung per Z-Diode und löst dann einen Thyristor aus. Ab Auslösung wird die Quelle durch eine zweite Last belegt (z.B. Wirbelstrombremse) oder gar kurzgeschlossen. Die Hysterese dieser Anordnung ist sehr hoch, da flattert auch gar nichts mehr. Hat die Bremse zugeschlagen, muss der Laststrom durch selbige unter den Haltestrom des Thyristors fallen, um sie wieder zu lösen. Das findet gewöhnlich erst bei einem sehr ruhigen Wetter stand, wo der Generator fast nichts mehr liefert.

Das ist eher Grobschmiedearbeit, aber es schützt recht gut. Es ist weder sonderlich selektiv noch wirklich effizient, nur eine reine Schadensbegrenzung. Und wirklich billig - die verwendeten Bauteile dürften insgesamt um ein Euro herum liegen.

MfG. Andreas
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon Wolle » Di 6. Dez 2011, 18:10

Hallo,

habe ich gestern in der Bucht gefunden...

http://www.ebay.de/itm/Uberspannungssch ... 870e39997b

@ Andreas: Wie realisiere ich das softe anbremsen bei Annährung an die Schwellspannung? Hast du eine Idee?
Vermutlich wird das getaktet, eventuell PWM?

Nachteilig ist, was passiert wenn das Leuchtmittel ausfällt? Ist die Spannungsbegrenzung dann noch vorhanden?

Grüße Wolle
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon andreas » Di 6. Dez 2011, 20:09

Hallo Wolle,

sanftes Bremsen erfordert deutlich mehr Aufwand, wenn es getaktet erfolgen soll. Eine analoge Bremse ist dagegen einfacher, wenn auch mit hohem Leistungsumsatz am Transistor behaftet.

Wenn die Lampe durch ist, bremst natürlich nichts mehr. Besser wäre ein Lastwiderstand, der reichlich dimensioniert ist - so wie dieser hier:

Lastwiderstand0R47.jpg
Lastwiderstand0R47.jpg (32.73 KiB) 9166-mal betrachtet

Spontan fällt mir da noch ein Stück Draht ein, welches lang genug ist. Bernhard hatte das wohl auch schon erfolgreich realisiert.

MfG. Andreas
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon Wolle » Di 6. Dez 2011, 22:23

Hättest du eine Schaltung zur Hand ;) ?
Für die analoge Version?
Oder ist das die Schaltung mit dem TL431 und dem Darlington, welche schon vor längerer Zeit von dir vorgestellt wurde?

Grüße
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon andreas » Di 6. Dez 2011, 22:37

Hallo Wolle,

im Prinzip geht so eine Schaltung schon, aber die Leistungen sind mit einem einzelnen Transistor kaum beherrschbar. Ich hatte von dem Unglück damals berichtet. Je nach Leistungsbereich sollten mehrere Transistoren eingesetzt werden.

MfG. Andreas
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon Wolle » Mi 7. Dez 2011, 19:53

Hallo,

also kommt das Stück Draht (welches Material?) zwischen GND und Kollektor des Darlington.
Kupfer leitet doch bestimmt zu gut, um damit elekt. Leistung in Wärme umzuwandeln... ?

Grüße Wolle
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon MyCo » Mi 7. Dez 2011, 20:04

als etwas "teurere" Alternative könnte man auch mehrere Durchgeschaltete Mosfets verwenden, die auf einem großen Kühlkörper platziert werden.
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon Wolle » Mi 7. Dez 2011, 20:13

Ich dachte ja, durch Einsatz des Drahtes die Wärmeleistung vom Transistor weg zu bekommen bzw. das ein Teil der Wärmeenergie am Draht umsetzt wird...
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon andreas » Mi 7. Dez 2011, 21:21

Hallo Wolle,

natürlich ist Kupfer ein guter Leiter, aber bei genug Länge ergibt sich genug Widerstand. Das lässt sich leicht über den spezifischen Widerstand des Kupfers ausrechnen. Brauchst Du z.B. ein halbes Ohm als Lastwiderstand und hast 0,5 qmm Draht (ca. 0,7 mm Durchmesser), so nimmst Du 14 Meter davon. Sinn der Sache ist es, einen großen Teil der Leistung vom Halbleiter weg zu bekommen, denn der darf nicht beliebig warm werden - der Draht hingegen schon. Natürlich gibt es spezielle Widerstandsdrähte mit hohen spezifischen Widerständen, andererseits sind diese für eine reine Leistungsvernichtung recht teuer. Bei so einem langen Draht verteilt sich die Hitze gut, wenn er nicht auf einem Haufen angeordnet ist. Insofern lassen sich da erstaunlich hohe Leistungen umsetzen.

MfG. Andreas
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Re: Protectionbox für wenig Geld

Beitragvon Wolle » Mi 7. Dez 2011, 21:43

Wenn ich die z.B. 14 Meter (laut Ringkernrechner 11 Meter bei 20°C) relativ platzsparend unterbringen will, würde ich diese aufwickeln... wie einen Drahtwiderstand
--> beeinflusst die entstehende Luftspule dann die Schaltung??

Bei dem annährenden Kurzschluss bestimmt zu vernachlässigen....

Ein Leuchtmittel wäre bestimmt platzsparender aber wenn der Wolframdraht sich verabschiedet ist kein Überspannungsschutz mehr gewährleistet...


Wolle
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