Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon andreas » Mo 28. Nov 2011, 00:15

Hallo Bernd,

das Schweißen so kleiner Teile ist schwierig. Dabei ist die Wärmeabfuhr wichtig, auf allen Seiten dicke Metallplatten zur Kühlung mit einspannen, Bohrungen gut ausfüllen. Und nur kurze Raupen setzen, abwarten, abkühlen lassen. Lieber drei Mal übereinander eine Schweißnaht aufbauen als am Stück auffüllen. Bei so kleinen Teilen reichen eigentlich drei kurze Nähte, der Umfang muß nicht vollständig verschweißt werden. Mehr als bunt sollte das Material dabei nicht werden. Wenn es glüht, ist es schon zu heiß.

MfG. Andreas
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Bernd » Mo 28. Nov 2011, 00:29

Ich hatte die Scheibe und den Stellring im Schraubstock zusammen gedrückt.
Dann zunächt nur gepunktet. Schon dann konnte man den Verzug festellen.
Abschliessend habe ich zwischen den Punkten noch eine Raupe gesetzt, auch dabei war das ganze im
Schraubstock eingespannt, der sicher ganz gut überschüssige Wärme entzogen hat.
Ich glaube einen Verzug bei so einer Sache kann man nicht wirklich verhindern, bestenfalls mindern aber jedes bisschen
Verzug potenziert sich weiter aussen am Rand der Magnetscheibe.

Dafür ist mir das ganze eigentlich sehr gut gelungen finde ich. :) (Habe gerade noch mal kontrolliert)
Weniger als ca. 3 zehntel mit so einfachen Mitteln, das muss man erstmal hin bekommen.
Was ich aber erreichen wollte ist einen Einblick in die Problematik zu geben aus "nichts" ohne Drehbank einen sehr genauen
Rundlauf zu zaubern. Drehteile bzw. Fertigteile ersparen einem viel Arbeit und ich würde sie vorziehen, aber wenn
es sein muss geht es auch ohne. ;)

Grüsse

Bernd
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon andreas » Mo 28. Nov 2011, 00:56

Hallo Bernd,

der Schraubstock ist dünner, als man denkt. Und Fläche hat er eigentlich auch nicht, die Backen sind eher schmal. Dort bringt es nur eine flächige Kühlung. Gerade in den Stellring gehört ein passender Dorn rein, sonst wird er schnell zu heiß. Anpunkten ist gut, aber wirklich nur kurz. Viel mehr darf man bei so kleinen Teilen auch nicht wagen. Drei Punkte halten recht viel aus, Deine Raupe auf dem Umfang ist eher deutlich übertrieben. Auch eine Stufe Strom weniger und eine kleinere Elektrode verringern die Wärme ganz beträchtlich.

Bei Drehen sieht es übrigens nicht viel besser aus. Wirklich rund werden nur am Stück gedrehte Teile aus dem Vollen ohne Umspannen. Das kann recht material-aufwendig sein, der Abfall ist oft beträchtlich. Kein Drehfutter läuft wirklich rund, selbst bei Spannzangen kann es knapp werden.

MfG. Andreas
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Bernd » Mo 28. Nov 2011, 01:08

der Schraubstock ist dünner, als man denkt. Und Fläche hat er eigentlich auch nicht

Mehr Masse am Stück, die Wärme aufnehmen könnte, dürfte kaum einen Hobbywerkstatt hergeben.

Was die Reduzierung des Stroms anbelangt so muss man sagen das er auch nicht zu gering ausfallen darf.
Gerade bei solchen recht dicken Bauteilen wie dem Stellring nicht, sonst ist es mehr Gekleckse als wirkliches Verbinden.
Bislang hatte ich meist das Gefühl eher zu wenig Strom einzusetzen als zuviel.
Ich bin aber auch kein Schweissprofi.

Naja ein Drehteil hat aber vermutlich, trotz aller auch dort vorhandenen möglichen Fehlerquellen, vermutlich um den
Faktor 1000 genauere Eigenschaften als so eine bewusste Einfachlösung. Ich meine ein Drehteil würde mehr als ausreichen.

Einen eng passenden Dorn oder Wellenabschnitt würde ich vor dem Schweissen rein gefühlsmässig nicht in den Stellring einführen,
denn die Gefahr das man sehr grosse Probleme bekommt ihn wieder heraus zu ziehen scheint mir sehr gross.
Ich befürchte der Stellring könnte geradezu auf den Dorn aufgeschrumpft werden, vielleicht täusche ich mich aber auch.

Der erste Flansch den ich vor einiger Zeit fertigte war übrigens noch weitaus stärker verzogen und er tut es auch. :)
Mir ging es ja gerade darum einen einfachen Weg aufzuzeichnen und ob der Sinn macht.
Weniger Schweissnaht würde es sicher auch machen, da hast du sicher Recht.

Grüssse

Bernd
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Arowana » Mo 28. Nov 2011, 20:13

Hallo Bernd,

sieht wie immer super aus bin leider noch nicht ganz zum durchlesen gekommen aber weiter so. ;)

Gruß

Michael
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Bernd » Mo 28. Nov 2011, 20:18

Danke Michael, nun muss ich mich noch daran machen auch das letzte Eiern noch zu bekämpfen.
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Bernd » Di 29. Nov 2011, 12:46

Manfred die Spulen sind angekommen, vielen Dank !!
Vorab, mit der "besten" erreichte ich im Schnelltest leicht schleifend auf die Scheibe aufgesetzt fast 12 Volt und mit normalen
Luftspalt ca. 10 Volt. Heute abend mehr.

Grüsse

Bernd
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Bernd » Di 29. Nov 2011, 17:27

Ich habe heute von Manfred 3 Spulen erhalten die er für mich gewickelt hat. Ich möchte Manfred dafür ganz herzlich danken !
Um diese 3 Spulen zu testen habe ich mir eine einfache Halterung aus Holz gebaut mit deren Hilfe ich die Spulen an die
rotierende Magnetscheibe halten konnte.

Bild

Bild


Bei meinen Test war die Scheibe noch nicht völlig schlagfrei, so das ich einen Luftspalt von im Schnitt ca. 1mm einstellte.
Genauer kann ich erst machen wenn ich meine Fühlerblattlehre wieder finde....
Das Weiße auf dem Holzstab ist doppelseitiges Klebeband. Das reichte mir weil bei der Spannungsmessung keinerlei Kräfte
auf die Spule wirken. Das ganze sieht das so aus wie auf dem nächsten Foto:

Bild


Aber erst noch mal zurück zu den super Spulen die Manfred mir schickte.
Das Kernloch hatte er (nach meinem Wunsch) ca. 7mm breit gemacht.
Alle Spulen haben 60 Windungen, wobei die Schenkelbreite als auch die Höhe etwas differieren.
Das die Spulen (ganz bewusst) unterschiedlich dick und breit sind erkennt man auf den folgenden Fotos.
Na wenn die Spulen nicht schick sind, dann weiss ich es auch nicht !!

Bild


Die mittlere Spule steht auf dem unteren Bild leicht schräg, normalerweise wirkt die Spulenhöhe der mittleren sonst etwas dünner.
Links Dünn, in der Mitte etwas dicker und rechts dick.

Bild

Jetzt noch ein paar Bilder die die Spulen auf der Magnetscheibe zeigen.
Man sieht das das Spulenloch so gross ist wie der Magnet, wobei ich irgendwie das Gefühl habe das Loch könnte noch einen Millimeter
mehr Öffnung vertragen. Das nächste Foto zeigt Spule Nr. 3.

Bild


Das nächste Foto zeigt ebenfalls Spule Nr. 3, diesmal mittig zwischen zwei Magneten.
Man sieht das sich Spulenschenkel und Magnete nicht gut decken.

Bild


Das nächste Foto (unten) zeigt Spule 1 mit den breitesten Spulenschenkeln.

Bild


Das interessanteste kommt zuletzt, die erzielten Spannungen :)
Alle drei Spulen habe ich versucht mit dem gleichen Luftspalt zu betreiben. Er war ca. 1mm gross und gut ausreichend
um einen Kontakt von Spulen und Scheibe dauerhaft zu verhindern.
Gemessen habe ich mit einem True RMS Multimeter.
Zur Erinnerung, jede Spule hat 60 Windungen.

Mit Spule Nr. 1 erzielte ich bei 400 U/min 4,01 Volt (zufälligerweise genau 1/100tel der Drehzahl)
Mit Spule Nr. 2 erzielte ich bei 400 U/min 3,7 Volt
Mit Spule Nr. 3 erzielte ich bei 400 U/min 3,4 Volt

Alle drei Ergebnisse empfinde ich als äusserst positiv. Von der schmalen Spule 3 könnte man fast schon 48 Stück pro Scheibenseite unterbringen.
Mit der breiten Spule Nr. 3 erziele ich bei Höchstdrehzahl mit einem vollen Akku im Akkuschrauber ca. 11 Volt, mit EINER(!) Spule.
Mit den anderen Spulen natürlich auch nicht viel weniger.

Grüsse

Bernd
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Arowana » Di 29. Nov 2011, 17:38

Hallo Bernd,

Jetzt bin ich aber neidisch so schöne Spulen bekomme ich nicht zusammen :oops:
bei meinem kleinen Geni fehlt mir noch die neunte und letzte.
Mann merkt richtig wie die Optik nachlässt wenn man nicht mhr ganz so viel Lust hat :D

Gruß

Michael
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Re: Scheibengenerator aus Multiplex, völlig eisenlos

Beitragvon Manfred » Di 29. Nov 2011, 20:51

Hallo Bernd,

das sieht ja alles recht vielversprechend aus. Soll es das neue Stromnetz deines Ortes werden? Das LAN - Netz funktioniert ja schon.
Meine Neugierde richtet sich auf die tapezförmige Spule mit dem kleinen Spulenloch, davon sollten dann tatsächlich 48 Stück auf den Umpfang passen. Diese dürfte nach meinem bisherigen Verständniss eigentlich nicht funktionieren.

Grüsse
Manfred

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