Elektromofa SOLO Electra gekauft

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Di 14. Okt 2014, 18:55

Ich habe noch ein "kleines" Problem und noch keine Lösung dafür.
Ich muss auf die abgestufte Welle des neuen Motors eine kleine Riemenscheibe anbringen und ich habe noch keine
rechte Vorstellung wie ich das am geschicktesten mache.
Ich habe mal die Dimensionen der Welle (die normalerweise ein kleines Kettenritzel trägt) dargestellt.
Bild

Auf diese Welle soll so ein Riemenscheibe drauf.
Sie besteht aus Stahl und hat von Haus aus eine 6mm Bohrung.
Bild

Der Achsstummel ist so kurz das das Gewinde nicht aus der Riemenscheibe heraus ragt.
Ich könnte eine enge Bohrung setzen und das ganze dann vielleicht aufkleben ?
Vielleicht hat noch jemand eine andere Idee.


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon herbk » Di 14. Okt 2014, 21:49

Hi Bernd,
ich würde auf 11,78 bohren/reiben und die Riemenscheibe aufschrumpfen.
Gruß Herbert
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Di 14. Okt 2014, 23:20

Hallo Herbert, danke für deinen Beitrag.
Das wären 7 hunderstel Unterschied zur Welle (11,85mm)
Da ich in dieser Hinsicht noch keinen Erfahrungsschatz habe frage ich dich ob das so ok ist bzw.
ob man die Riemenscheibe durch erwärmen so weit erweitern kann das die dann über die 7 hunderstel dickere Welle drüber passt ?
Auf wieviel Grad sollte ich die Riemenscheibe in etwa erwärmen?


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon herbk » Do 16. Okt 2014, 06:22

Guten Morgen Bernd,
auf mindestens 700°C... :oops: ... sorry, ich hab' den Wellendurchmesser nicht korrigiert und für 30mm (die standen noch in der Calk-Tabelle) gerechnet.
Bei einer 12mm Welle dürfen es nicht mehr als 2 hundertstel sein, damit Du unter 200°C bleiben kannst. Das ist aber auch nur "so ungefähr", um es genau zu rechnen bräuchte ich die Legierung des Rades, denn die Unterschiede im Ausdehnungskoeffizienten sind auch bei Stahl legierungsbedingt bis zu 100%.
Unter 200°C bleiben ist deshalb wichtig, weil dann auf keinen Fall eine Anlasstemperatur erreicht ist. Wenn man Legierung und Behandlung (Härteverfahren, Oberfläche, etc) nicht kennt ist man dann sicher "nichts kaputt zu machen".
Gruß Herbert
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Sa 18. Okt 2014, 19:39

Heute konnte ich die erste Felge "retten".
Die Electrafelgen wurden seinerzeit sehr sehr schlecht verchromt. Man hat einfach, ohne galvanischen Unterbau, direkt auf den Stahl Chrom aufgebracht.
Das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Das schon 1973 zugunsten des Preises so gepfuscht wurde hätte ich nicht gedacht.
Ich glaube die Dinger haben schon im Laden gerostet...

Umso glücklicher bin ich das zumindest diese erste Felge mit viel mechanischen Aufwand wieder zum glänzen gebracht werden konnte.
Insbesondere die verzinkten Speichen zu polieren dauerte ne ganze Weile. :)

Damit der Glanz nun so bleibt wird die ganze Felge zunächst mit einer durchsichtigen, sau teuren Metallgrundierung versehen die auch auf
polierten Chrom extrem haften soll und dann mit Klarlack überzogen.

Bild

Bild


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Rollergert » Mi 22. Okt 2014, 08:56

Bernd hat geschrieben:Was man auf dem Foto nicht sieht ist das extrem hohe Gewicht der großen Riemenscheibe.
Sie ist im Prinzip massiv aus Stahl gefertigt und wiegt zusammen mit der Taperbuchse fast 1kg!
Da beim Beschleunigen und Abbremsen immer diese 1kg bewegt werden müssen habe ich da etwas bedenken das das ganz schön am Riemen zerrt.
Immerhin wird die Welle mit dieser Riemenscheibe fast 1000 U/min schnell rotieren.
Irgendwie gefällt mir dieses hohe Gewicht gar nicht.

Ja, die Drehfreudigkeit wird schon leiden.
Bei Dauertempo spielts natürlich keine Rolle.
Vielleicht ist die Sache verschmerzbar, weil Du, im Gegensatz zum Verbrenner, den Du beim Beschleunigen des Fahrzeugs durch mehrere Gänge die Drehzahlleiter rauf- und runterjagen mußt, nur konstant beschleunigst.

Man kann natürlich jedes Teil durch Abdrehen oder Setzen von Erleichterungsbohrungen locker bis zu 2/3 erleichtern. Die Dinger sind ja für ganz andere Kräfte ausgelegt.
Man muß aber wissen, was man da tut und die technischen Möglichkeiten dafür besitzen.
Dazu gehört auch eine Vorrichtung zum Auswuchten.
Alles keine große Kunst, aber man sollte das schon mal gemacht haben.


Dummerweise muss ich den Motor an der Electra "anders herum" laufen lassen, also plus auf minus und umgedreht.
Rein optisch scheinen die Bürsten symetrisch angebracht zu sein.
Laut Hersteller soll die Drehrichtung deswegen auch egal sein aber er wird lauter wenn er "verkehrt herum" läuft.


Da würde ich mir keine Sorgen machen.
Auch bei symmetrischer Anordnung der Kohlen bekommt ein Motor nach kurzer Laufzeit eine "Lieblingslaufrichtung".
Das passiert, weil die Bürsten sich in den Bürstenhaltern durch das notwendige Spiel leicht verkanten und unsymmetrisch abnutzen.
Dreht man dann die Laufrichtung um, kippen die Bürsten in den Halterungen in die andere Richtung und die auflaufende Seite der bogenförmigen Kontaktfläche "fräst" in den Kollektor.
Das macht das Geräusch.
Hört man auch an jedem Akkuschrauber, die ja ebenfalls zu 95% rechtslaufend benutzt werden.

Verliert sich aber nach kurzer Zeit durch Anpassung.
Gruß vom Gert
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Mi 22. Okt 2014, 15:41

Hallo Gert,
ja an erleichtern der schweren Riemenscheibe hatte ich auch schon gedacht. So ganz viel rausbohren könnte ich aber nicht
weil da noch die Bordscheiben sind die relativ weit über die Scheibe nach innen reichen.
Ich habe mich jetzt gegen das Ausbohren entschieden auch weil ein Freund einen schönen Vegleich nannte.
Bezogen auf das Gewicht der Scheibe meinte dieser das der Motor das ganze Mofa samt dem fetten Fahrer beschleunigen
muss und da würden die 1Kg der Scheibe die auf Touren gebracht werden muss kaum mehr ins Gewicht fallen. :)

Das mit den Geräuschen die sich in der "Vorzugsrichtung" verringern könnte eine mögliche weil plausibel klingende Erklärung sein.
Ich hoffe das trifft bei meinem Motor zu. :)

Ich habe vorhin mal die Innenseite einer Electraabdeckung erst mit Nitroverdünnung gereinigt und angelaugt und dann ein klein
bisschen Polyesterspachtelmasse aufgebracht.
Vorhin habe ich dann mal getestet wie gut das Zeug auf dem Kunststoff haftet.
Ich hätte lieber noch weniger Spachtel aufbringen sollen, das ist geradezu verschweisst miteinander. :)

Auch geistert in meinem Kopf immer noch der Gedanke einer Verlängerung des Rahmen, der Batteriewanne als auch der oberen Kunststoffabdeckung herum. :)


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon vm » Fr 24. Okt 2014, 17:15

Hallo Bernd

Die Kommutierung eines E-Motors mit Kohlen ( vergleichbar mit der Frühzündung bei Verbrennern ) erfolgt indem der gesamte Bürstenträger ( oder hintere Deckel samt Bürstenträger ) zum Magnetfeld verdreht wird ( zB. Langlöcher )

Eingestellt wird er meist auf die höchste Leerlaufdrehzahl in Vorzugsrichtung, ( kann man nach Gehör machen , sind nur wenige Grad )

Die Kohlen werden NICHT zueinander verstellt !!!!

Wenn alles verbaut und eingefahren ist kann man das Ganze noch mal mit aufgebocktem Hinterrad nachjustieren weil:

Höchste Drehzahl = Höchste Tachospannung = geringste Differenz zwischen Tachospannung und Betriebspannung = geringste Spannung in Bezug auf den Innenwiderstand des Motors = geringster Strom = geringste Verlustleistung......

mfg.Volker
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Fr 24. Okt 2014, 22:18

Die Kohlen werden NICHT zueinander verstellt !!!!

Ich glaube sowas wäre mechanisch auch gar nicht möglich bei den gängigen Motoren.

Es gibt äusserlich keine Langlöcher oder Verstellmöglicheiten an meinem Motor.
Du meinst in seinem Inneren kann man die Bürstenhalterung verschieben/justieren?
Dazu müsste man ihn aber jedesmal auseinander nehmen.
Ist das grundsätzlich bei allen Bürstenmotoren so?
Ich frage weil mir eine deratige Vestellmöglichkeit bisher noch nie aufgefallen ist.


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Sa 25. Okt 2014, 10:05

Hallo Leute,
ich habe gestern mal "Anprobe" gemacht mit dem neuen Motor, der doch um einiges länger ist als der Alte, bei auf den Millimeter gleichen Durchmesser.

Bild


Trotz der deutlich größeren Länge passt der Motor noch ganz gut in den Rahmen und vor allen auch unter die Abdeckhaube.
Ich kann sogar die original Motorhalter weiter verwenden, ich muss sie nur etwas modifizieren.

Bild

Bild

Wo ich mir allerdings Gedanken mache ist die Wärmeentwicklung des Motors.
Der Originalmotor hat einen integrierten Lüfter und viele relativ große Öffnungen auf dem Gehäuseumfang.
Das war auch notwendig denn der wurde echt ganz schön warm, trotz der integrierten Kühlung.
Der neue Motor hat lediglich an den Stirnseiten ein paar kleine Öffnungen, für die ich noch Löcher in die Halter
bohren muss, und keinen eingebauten Lüfter. Ich befürchte das der sehr heiss werden wird.
Evtl. muss ich mir da noch was überlegen.


Ich hatte mir einen spezial Abbeizer bzw. "Entlacker" der Firma Scheidel Typ "Oxistrip" gekauft und gestern damit die Gabelbrücke
einer Electra eingepinselt. Ich kann sagen, endlich ein Zeug das auch funktioniert. So spare ich mir den Sandstrahlbetrieb den ich
zunächst beautragen wollte.
Heute nach ca. 12 Stunden (über Nacht) sieht das Teil so aus:

Bild


Grüße

Bernd
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