Hallo liebe Freunde des Elektromofas,
nach langem, langem lesen, schreibe ich auch nun meinen ersten Beitrag zu diesem Thema. Vor gut 2 Monaten habe ich ein altes Kynast Elektromofa ohne Papiere ohne alles in sehr vernachlässigtem Zustand erstanden. Fürs erste habe ich mich um den elektrischen Antriebsstrang gekümmert. Verbaut ist nun ein neuer Motor "MY1020" mit 500W und 2500 U/min unter Last. Den alten Motoraufsatz für den Keilrippenriemen auf den neuen Chinamotor zu bekommen war gar nicht so einfach - hat dann aber nach einigem hin und her recht gut geklappt. Der Motor sowie die Steuerung sind auf 36V ausgelegt um die Ströme möglichst gering zu halten und somit die Batterien länger entladen zu können. Die neue Chinasteuerung passt perfekt in das alte Steuerungsgehäuse der Kynast. Dementsprechend fahre ich nun auch mit 3 anstatt mit 2 Autobatterien. Die 36V will ich nun per DC-DC Wandler auf 6V runterspannen um die Originalverbauten 6V Lampen (vorne 15W - hinten 2,4W) damit zu betreiben. Mit ordentlichen Multipower AGM Akkus 50Ah schätze ich auf eine Reichweite bis ca. 40km bei nur 50%-iger Entladung zu kommen. Das Ladesystem ist direkt mit an Bord - 3 CTEK 5.0 Ladegeräte jweils an einem Akku angeschlossen. Muss nun nurnoch ein Stecker in die Steckdose stecken und alle 3 Akkus werden einzeln aufgeladen.
Zum Verbrauch: Mit dem Hinterrad in der Luft liegt der Verbauch bei Vollgas bei ca. 80W. Der Verbrauch liegt bei ebener Strecke und Vollgas um die 150-200 Watt was ich als erstaunlich gut empfinde (Jedoch nur um die 15-17 km/h Geschwindigkeit). Damit komme ich auf ca 5A-6A Stromentzug in der Ebene. Das ist denke ich relativ gut für die zukünftigen Blei-AGM Akkus. Habe auf meiner Teststrecke (relativ Eben ein paar leichte Steigungen und Senken) für 7,5 km 2,5 Ah verbraucht. Da bin ich schon ziemlich froh drum. Wenn ich jetzt mit der Geschwindigkeit noch auf ca. 22 km/h kommen könnte - das wäre klasse (Dazu mehr unter Frage 2)!
Unten findet ihr Bilder von vor ein paar Wochen - Jetzt ist es alles ein wenig professioneller verkabelt, die hintere Batterie verpackt und die Ladetechnik ist auch an Bord.
Nun zu den noch ausstehenden Problemen:1. Die beiden Reifen und Felgen sind ziemlich alt, ziemlich krumm und laufen schlecht. Habe schon viel probiert, geschmiert, eingespeicht und nachgezogen. So ist es jetzt wieder einigermaßen OK zum fahren. Am liebsten würde ich jedoch neue Räder dran machen - Die aber auch möglichst original aussehen. Es handelt sich um 12 Zoll felgen - Auf denen sind aber Reifen mit der Beschriftung 16x1,75 auch der Schlauch den ich neu gekauft habe hat mit den Maßen 16x1,75 gepasst. Bei den Felgen messe ich einen Durchmesser von etwas über 30cm, was ja auf 12 zoll schließen lässt. Bin mir jetzt ein wenig unschlüssig nach was für Felgen, Reifen ich suchen soll. Wo finde ich noch solche Räder wo am besten auch noch die alte Trommelbremse reinpasst und ich die Ritzel vom Hinterrad auch wieder dran machen kann? Habt ihr damit schon erfahrungen gesammelt?
2. Der Chinamotor hat laut angaben 2500 U/min bei Volllast. Der alte Boschmotor hatte meines Wissens 3000 U/min - An der Übersetzung habe ich nichts geändert. Dennoch komme ich auf nur ca. 15 km/h auf ebener Strecke. Die Spannung liegt bei ca. 35-36V da eine Zelle eines Akkus kaputt ist (Siehe Bild mit Wattmeter). Kann das zusammen mit der etwas geringeren Umdrehung zu einer Geschwindigkeitsreduktion von knapp 10 km/h führen? Habe jetzt einen 750W Motor mit 2800 U/min unter Last bestellt und hoffe damit und mit einer etwas höheren Spannung auf ca. 22km/h zu kommen.
3. Muss noch zur Erstabnahme beim TÜV da keine Papiere vorhanden sind. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung von der Rennleitung habe ich schon. Wisst ihr was ich noch beachten muss für die TÜV-Prüfung? Licht, Reifenprofil, Gewicht und Bremsen? Zulässiges Gesamtgewicht müsste denke ich 180kg sein bei der Kynast - Habe dazu aber noch keine offiziellen Informationen gefunden. WIe kann ich das denn zuhause am besten Messen? Ist das messen von gewicht auf dem Vorderrad und gewicht auf dem Hinterrad und das dann addieren halbwegs akkurat? Für den Fahrer werden 75kg von dem Gewicht abgezogen - Das Mofa mit batterien sollte daher am besten unter 100kg wiegen. Batterien alleine sind ja schon 45kg,.. glaube das wird eng...
4. Den Rahmen würde ich am liebsten verzinken lassen. Dann am besten zum lackieren in eine Lackiererei geben oder denkt ihr man bekommt mit Farbe und Streichen oder Spray auch ein akzeptables Ergebnis hin? Was würdet ihr da empfehlen?
5. Die Plastikabdeckung würde ich am liebsten mit Kunstharz und Glasfasermatte verstärken, da diese schon recht porös und rissig ist. Danach dann mit Lack für Kunstoff wieder schön orangefarben machen. Gibt es da etwas spezielles zu beachten? Schön anrauhen? Klappt das überhaupt mit dem Kunstharz und den Matten um das Plastik zu verstärken? Jeder Tipp ist willkommen!
6. Ich kann das Mofa leider nicht so einfach rückwärts zu schieben. Beim Rückwärtsschieben wird der Motor immer mitgedreht, und das ist bei ordentlich gespanntem Riemen recht schwer. Macht das mit der Zeit den Motor kaputt wenn er dadurch im Auszustand in die andere Richtung gedreht wird? Ich hab da immer ein wenig Angst. Ist ein Bürstenmotor. Oder gibt es eine Möglichkeit das Mofa über ein zusätzlichen Eingriff Rückwertsschiebefähig zu machen?
So... es ist nun ein etwas längerer erster Eintrag mit vielen Fragen geworden. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen

Würde mich sehr über die ein oder andere Antwort und Hilfestellung freuen!
Schon jetzt vielen, vielen Dank für all eure Einträge hier. Hat mir zeitweise wirklich sehr weitergeholfen.
Beste Grüße und einen guten Start in die Woche
Christian