Generator aus der Waschmaschine

Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon gelöscht » Sa 23. Mai 2009, 22:17

Der Riementrieb einer Wama fühlt sich recht effektiv an, wenn man an der Trommel dreht. Und da sind ja recht große Lager und mindestens eine Schleifdichtung drin. Natürlich ist in dem Moment der Motor fast widerstandsfrei...
Wegen des Widerstands: Du hast ja noch keinen Saft auf den Magnetspulen, solange hast Du wohl nicht mehr Widerstand als unbelastet.
Was anderes:
Wie wäre es eigentlich, wenn man einen kleinen Rotor als "Anlasser" auf die Generatorwelle setzt? Bei höheren Drehzahlen würde der natürlich bremsen, aber dagegen hilft ein Freilauflager.
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon zak » Sa 23. Mai 2009, 22:38

würde erstmal einen Akkuschrauber oder ne Bohrmaschine an die Welle klemmen, dann auf eins und zehn 12 Volt legen und losdrehen... die Werte an den Kohlebürsten ablesen, dann eins und fünf, anschließend zehn und fünf kurzschließen und mit eins ablesen. 7,6,8 und 9 sind wohl interne Schutzkomponenten, höchstwahrscheinlich kann man die vernachlässigen.
Die Ladespannung liefert der Generator aus den Kohlebürstenanschlüssen, nicht aus der Magnetspule.
Gruß zak
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » Sa 23. Mai 2009, 22:53

Die Ladespannung liefert der Generator aus den Kohlebürstenanschlüssen, nicht aus der Magnetspule.

Was ??? das wäre aber ganz schlecht, denn die Spule des Rotors hat 5 Ohm, die bei höheren Drehzahlen
auftretende Impedanz nicht mal eingerechnet!
Wenn ich die äussere Spule auf 12V lege fliessen da 8 Ampere ! Das kann doch nicht richtig sein das
man den Strom der äusseren Spule zuführen soll, die ist doch sehr niederohmig und mit einer leistungsabgebenden
Spule die halb soviel Ohm hat wie die Spannung die ich brauche, kann man nicht wirklich was anfangen.
Bei der Autolichtmaschine wird der Strom auch aus der feststehenden Spule entnommen.

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon zak » Sa 23. Mai 2009, 23:59

...dafür ist doch die Stufe da, und solche Ströme wird die Schaltung ja auch nicht für die Spule zulassen... du kannst natürlich den Saft an die Kohlebürsten anschließen, aber dann ist es kein Generator mehr, sondern ein Motor und die Windkraftanlage dreht sich auch bei Flaute.
Leg doch einfach mal eine niedrigere Spannung, am besten mit einem regelbaren Netzteil, an die Spule, und dann laß den Akkuschrauber drehen.
Gruß zak
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » So 24. Mai 2009, 00:59

Wenn ich die Spannung an die Kohlebürsten lege ist es noch kein Motor, dafür müsste ich erst beide Spulen
in Reihe schalten. (Reihenschlussprinzip) Ohne diesen Trick ist es genau so ein Generator wie
mit deiner Idee die Erregerspannung der äusseren Wicklung zuzuführen, siehe Autolichtmaschine.
Warum soll denn die Spannung überhaupt aussen drann ? Bei der Lichtmaschine wird doch auch die
Rotorwicklung und nicht die des Stators erregt. Das hat auch mit der Belastung der Schleifkohlen zu tun.
Auch von den Widerstandverhältnissen her ist das unlogisch.

Wenn ich die Achse drehe entsteht bei meiner Lösung, die die Erregerspannung dem Anker zuführt, durchaus
eine Nutzspannung in einer Grössenordnung wie ich sie für einen 230 Volt Motor/Generator erwarte und das immerhin bei
nur 1,4 Ohm Innenwiderstand der Spule die den Nutzstrom an den Verbraucher abgibt, aber selbst diese 1,4 Ohm sind
deutlich zuviel für eine 12V Nutzung.

Durch deine Lösung die Statorspule zu erregen entsteht zwar bei viel geringerer Drehzahl die Nutzspannung von 14V,
das wird aber mit einem inakzeptablen hohen Innenwiderstand der Strom abgebenden Spule erkauft.
Der Wirkungsgrad ist dann mehr als bescheiden.
Ein Beispiel:
Bei z.B. 14 Volt und 5 Ampere Abgabeleistung (wie in deiner Beispielmessung) fällt dann an der Rotorspule
eine Verlustleistung (bei angenommenen 5 Ohm Innenwiderstand der Rotorspule) von 5 Ohm mal 5 Ampere = 25 Volt,
25 Volt mal 5 Ampere = 125 Watt (!!) an. Dem gegenüber stehen dann die lediglich 70 Watt Abgabeleistung !!
Das erklärt auch warum du zwar bereits bei 300 U/min schon 14Volt Leerlaufspannung erreichst, um 72 Watt
Abgabeleistung zu erzeugen aber 1500 U/min benötigst. Der Rest, also ca. 2/3 der erzeugten Leistung (den eigentlichen
Generator Wirkungsgrad mal ganz aussen vor gelassen ), werden im Rotor in Wärme umgesetzt.

Meiner Meinung nach macht das so keinen Sinn. Wenn überhaupt funktioniert es nur so wie bei der Autolichtmaschine,
also das der Rotor erregt wird und der Strom aus den Stator entnommen wird. Auch die Kohlen werden es einem
danken wenn sie nur einem Bruchteil des Stroms übertragen müssen.
Leider liegt dann aber die Nutzspannung, wenn der Rotor mit "nur" 12V beschickt wird, erst bei weit höheren
Drehzahlen an.

Kannst ja mal den Widerstand deiner Rotorspule messen.

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Menelaos » So 24. Mai 2009, 02:29

hmmm...da ist was dran...
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon zak » So 24. Mai 2009, 13:01

Wenn ich die Spannung an die Kohlebürsten lege ist es noch kein Motor, dafür müsste ich erst beide Spulen
in Reihe schalten.

Bei mir ist es aber so. Lege ich 12 Volt Gleichspannung an die Kohlen, geht er aber ganz gewaltig ab. Nicht jeder Wamamotor ist als guter Generator zu gebrauchen, da gibt es Reihenschlussmotoren, Asynchronmotoren, und und und... In Deinem Fall vermute ich einen polumschaltbaren Motor, ob der geeignet ist, weiß ich nicht.
Die Berechnungen mögen stimmen, aber für meinen Motor treffen sie nicht zu. Er hat einen Spulenwiderstand von 1,6 Ohm (ähnlich deinem), und wenn ich ihn 10 Minuten mit 1500rpm bei einer Ladespannungsabgabe in eine hungrige Autobatterie von ca. 5 Ampere quäle, dann wird er nicht mal lauwarm. Das einzige, was dabei warm wird, ist die Ladediode und der Akku. Die Schleifkohlen zeigen keinerlei Funkenbildung.
Du kannst Wamamotoren in ihren unterschiedlichen Bauarten einfach nicht mit Limas vergleichen. Wie würdest du denn eine Lima als Motor verdrahten? Auch wenn alles ein wenig unlogisch erscheint, so zeigt doch die Praxis, daß es funktioniert.
Gruß
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » So 24. Mai 2009, 13:10

Auch 1,6 Ohm sind eigentlich zuviel, aber wieviel Ohm hat denn deine Rotorspule ?
Was hast du genau für einen Motor genommen ? Ich meine die genaue Typenbezeichnung.
Meines Wissens nach sind praktisch alle WAMA Motoren ohne Kondensator Reihenschlussmotoren,
oft auch als "Universalmotor" bezeichnet. In Bohrmaschinen sitzen auch so welche.
Aber auch dein Motor sollte doch eigentlich für 230V ausgelegt sein und damit ähnliche Spulenwerte,
auch was den Innenwiderstand anbelangt, aufweisen.
Das er äusserlich nicht warm wird kann daran liegen das er ja schnell dreht und die Luft die er verwirbelt ihn
recht gut kühlt. Es würde dabei auch hauptsächlich nur der Rotor im Inneren warm werden.
Der Stator und das Gehäuse würden relativ kalt bleiben.

Kannst ja mal im Leerlauf bei 1500U/min die Spannung messen.
Bei mir ist es aber so. Lege ich 12 Volt Gleichspannung an die Kohlen, geht er aber ganz gewaltig ab

Welche Spannung hast du dabei auf die Statorspule gegeben ? Gleichspannung ? 12 V ?
Aber wichtig wäre mir wieviel Ohm deine Strom erzeugende Spule im Rotor hat und wie dein Motor
genau heisst, damit man mal die Bauformen vergleichen kann.
Du kannst Wamamotoren in ihren unterschiedlichen Bauarten einfach nicht mit Limas vergleichen.
Wie würdest du denn eine Lima als Motor verdrahten?

Das gibt es sogar ab Werk! Einige (wenige) Motorenhersteller sparen sich einen separten Anlasser und
nutzen die Lichtmaschine dafür, nennt sich glaube ich "Dynastarter". Gabs z.B. mal in der Münch (Motorrad)
Motor und Generator sind immer sehr nah verwandt.

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon cordopc » So 24. Mai 2009, 14:34

Hallo,
ich habe mit Interesse dieses Thema hier verfolgt. Da ich auch im Besitz eines WAMA -Motors bin, und einen Generator suche, habe ich die hier gemachten Vorschläge an meinem Motor nachvollzogen und Messungen angestellt.
Mein Motor ist ein AEG UOZ112 G63, 7pol. (2xTacho,2x Rotor,3x für 2 in Reihe geschaltete Feldwicklungen). Die Widerstände: Rotor = 1,4 Ohm, Feldwicklungen 0,8 und 1,5 Ohm.

Mein 1.Versuch: Rotor fremderregt
Spätestens bei 12V läuft das Teil als Motor an....ohne das die Feldwicklungen beschaltet wären. Bei niedrigeren Spannungen kann man den Anker leicht anwerfen...dann läuft er auch durch. Als Generator also ungeeignet.

Mein 2. Versuch: Stator fremderregt
a) Feldwicklung mit stabilisiertem Netzteil erregt und konstantem Strom von 2A bei ca. 3V gespeist (beide Spulen in Reihe) und Rotor über Ständerbohrmaschine mit 730 Umdr./min angetrieben. Spannung am Rotor bei fester Last von 8,5Ohm =11,5V. Das ergibt einen Laststrom von 1,4 A und 16,1W.
b) Den gleichen Versuch habe ich dann mit erhöhter Drehzahl (1330 Umdr./min) , aber sonst gleichen Bedingungen durchgeführt. Das ergab dann 22,5 V und bei gleichem Lastwiderstand 2,8A...= 63Watt.
Bei weiterer Verringerung des Lastwiderstandes brach dann die Ausgangsspannung sofort ein. Auch die Benutzung nur einer einzelnen Feldwicklung oder eine parallele Anordnung bringt keine Vorteile.

Vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten den Wirkungsgrad in den unteren Drehzahlbereichen zu erhöhen...oder aber die Grenzen sind durch die Konstruktion bedingt und nicht beeinflussbar.

Gruß
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » So 24. Mai 2009, 14:51

Hallo Cordopc und herzlich willkommen hier im Forum.
Dein erster Beitrag ist gleich einer nach meinem Geschmack, gespickt mit genauen Informationen und Messdaten.
Erstaunlich finde ich die relativ geringen Innenwiderstände deiner Spulen, wenngleich auch diese noch zu hoch sind
für einen vernünftigen Einsatz als 12V Generator.

Also wird aus deinem WAMA genau wie bei ZAK auch ein richtiger, drehender Motor wenn du die Rotorspule mit
Strom versorgst.
Es scheint so als ob der Wirkungsgrad erst bei höheren Drehzahlen auf gute Werte steigen würde, denn bei
Messpunkt 1 ( 730 U/min, 16,1Watt Abgabe, 6 Watt der Feldsple zugeführt) zu Messpunkt 2 (1330 U/min, 63 Watt
Abgabeleistung bei konstant gebliebenen 6 Watt zugeführter Energie) zeigt sich das das Verhältnis von zugeführter
zu abgegebener Energie bei geringeren Drehzahlen nicht so pralle ist.
Bei weiterer Verringerung des Lastwiderstandes brach dann die Ausgangsspannung sofort ein.

Das ist vermutlich der magnetischen Sättigung "zu verdanken" die naturgemäß nur einen bestimmten
Stromfluss, also eine bestimmte Stromstärke, zulässt und danach geht es steil bergab.
Bei einer Nutzung als 230V Motor/Generator treten ja nicht so hohe Ströme auf wie jetzt wo die Spannung 20 mal
kleiner ist.

Grüsse

Bernd
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