VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon Bernd » Mo 14. Sep 2009, 00:43

Hallo Leute

Bei der Ebaysuche nach potentiellen Generatoren stiess ich auf folgenden Gleichstrommotor aus der DDR,
dessen Auktion Gott sei Dank ungünstig beschrieben war.
Es handelt sich um einen 48 Volt Motor mit einer relativ geringen Drehzahl von 1200 U/min (bei 48 Volt).
Ich konnte leider nicht an dieser Auktion vorbei und habe das Ding ersteigert.

Bild

Im obigen Bild sieht man das das Ding nicht so ganz klein ist.
Hinten ist ein Stutzen drann über den man das Innere zusätzlich belüften könnte.
Die Welle vorne hat stattliche 20mm Durchmesser.

Bild

Im unteren Bild habe ich den Motor an einen 12V Akku gehangen. Er rotiert dann mit ca. 300 U/min.
Im Leerlauf nimmt er 1A auf.

Bild

Leider ist es ein Gleichstrommotor, das heisst er hat einen Komutator, in diesem Falle mit 4 Kohlebürsten.
Rückwärtig ist normalerweise eine Abdeckkappe drauf, die ich für die Fotos abgenommen habe.

Bild

Im folgenden Bild erkennt man das im Inneren vier grossvolumige Magneten plaziert sind.
Das dicke nickelfarbige Gehäuse stellt den eisernen Rückschluss dar.

Bild

Auf dem Gehäuse findet sich ein Typenschild mit der Aufschrift "Stellmotor".
Die Nennspannung lautet, wie bereits erwähnt, 48 Volt.
Der zulässige Dauerstrom beträgt 15 A. Wenn man durch den Luftstuzen 1m³ Luft die Minute hindurch pustet
dürfen es maximal 80 (!) Ampere werden.

Meine Messungen und Hochrechnungen ergaben das für einen Ladebeginn am 12 Volt Akku etwa 350 U/min nötig sind.
Der Innenwiderstand war sehr schwer zu ermitteln, vermutlich müssen sich die Kohlen des nagelneuen Motors erst
noch einlaufen. Ich kam auf etwa 0,7 Ohm was ein recht guter Wert ist.
Das Anlaufmoment erscheint subjektiv (an der dicken Achse) erstaunlich gering, was mich beim ersten Drehen zu der
Annahme verleitete das im Motor vielleicht gar keine Permanentmagnete wären. Messmässig ermittelte ich ca. 0,12Nm.
Damit liegt er vom Anlaufmoment nur knapp über dem 300Watt Valeo Motor, der für 12 Volt allerdings 5000 U/min und nicht
nur 350 U/min wie dieser Brummer benötigt.

Ich werde das gute Stück vielleicht wieder verkaufen. Angesichts seiner Dimensionen wäre er auch für Bootsgrossmodelle
oder ähnliches gut geeignet.
Als Generator wäre er auch nicht schlecht geeignet. Gerade sein geringes Anlaufmoment würde eine Übersetzung durchaus
ermöglichen, zumal diese nicht sehr gross ausfallen müsste. Auch der mechanische Aufbau ist sehr robust aber die Bürsten
sind ein Wermutstropfen.

Grüsse

Bernd
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Re: VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon jb79 » Mo 14. Sep 2009, 00:54

Wow, was du immer für Teile bei Ebay findest. Ist das Stromkabel außer mit den Kohlen noch mit einer Wicklung verbunden (Ständerwicklung)? Dann hast du nämlich einen Gleichstrommotor ersteigert.
Was mir gerade einfällt: Gleichstrommotore werden auch in Bohrmaschinen verbaut. Ich weiß ja, daß du lieber einen Motor ohne Kohlen hast, aber vielleicht wäre der Motor einer Bohrmaschine für uns geeignet, die hat auch so einen Motor eingebaut.
lg Jürgen
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Re: VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon Bernd » Mo 14. Sep 2009, 01:07

Der DDR-Brummer ist ein Permanentmagnet Motor, also keine Wicklung um den Rotor herum sondern Magnete.
Der Motor aus der Bohrmaschine hingegen ist ein so genannter "Universalmotor" weil er mit Gleichstrom und
auch mit Wechselstrom betrieben werden kann. Wir hatten das Thema schon mal im Thread über die Nutzung
eines Waschmaschinenmotors, der dem gleichen Bauprinzip entspricht wie ein Bohrmaschinenmotor.
Grundsätzlich haben Motoren/Generatoren, bei denen das nötige Magnetefeld durch Strom erzeugt werden
muss, wie der Bohrmaschinen- und Waschmaschinenmotor, meist einen deutlichen Wirkungsgradnachteil.
Beim DDR-Brummer ist das nicht der Fall, dessen Magnetfeld wird durch die Permanentmagneten erzeugt.

Grüsse

Bernd
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Re: VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon jb79 » Mo 14. Sep 2009, 01:21

Stimmt, kann mich an die Diskussion mit dem Waschmaschinenmotor erinnern. Also doch wieder nix mit nem passenden Motor. :(
lg Jürgen
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Re: VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon regenerierteENRGIE » Do 24. Mai 2012, 18:41

Hallo,
ich habe zwei von diesen Generatoren!

VEB Elektromotorenwerk Hartha DDR 1248.7 48V 15A 4Nm 1200Umin 20mm

Hat jemand Interesse an den Teilen?

Email an mich oder SMS mit VEBmotor an 01578 179 83 94

mfg
DC
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Re: VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon Famzim » Di 18. Dez 2012, 22:52

Hi

Ich weiß ich bin bekloppt :) aber man kann daraus einen Drehstromgenerator machen ohne Bürsten.

Die Welle wird als Lagerbock festgesetzt.
Der Bürstenapparat kommt raus!
Die Lamellen des Kolektors werden in 6 Gruppen eingeteilt, 60° versetzt werden Anschlüsse aufgelötet.
Die gegenüberliegenden gehören zusammen !(parallel).
Die 3 Leitungen müssen durch die Nuten zur anderen Seite gefürt werden.
In die Welle kommen 3 kleine Nuten im Lagerbereich für die Kabel, oder eine mittige Bohrung in die Welle mit Seiten ausgang.
Dann muß nur noch das Gehäuse gedreht werden :D

Gruß Aloys.
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Re: VEB Elektromotorenwerk Hartha, DDR

Beitragvon vm » Di 18. Dez 2012, 23:47

eine ernstzunehmende Spannung bei geringer Drehzahl wird dadurch auch nicht rauskommen

(da hilft nur wirksamer Umfang )und das ist der mittlere Bereich des Luftspaltes zwischen Rotor und Stator

mfg.Volker
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