"fantastische" Wirkungsgrade

Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon Bernd » Mo 26. Jan 2009, 21:43

Das Granualt beim Vetterkessel (da wird immer wieder totaler Schrott erzählt) besteht aus so etwas
ähnlichem wie Gips und baut sich durch die schweflige Säure im Ölkondensat langsam ab. Dadurch wird
das Kondensat PH-neutral und kann absolut gefahrlos dem Abwasser zugeführt werden. Auch darum ranken
sich die schlimmsten Gerüchte wie " das ätzt Dir die Rohre kaputt" oder " das Kondensat ist Sondermüll" etc. etc.....
Ich giesse mit meinem Kondensat im Winter die Zimmerpflanzen. Mach das mal mit dem was aus einer
Waschmaschien kommt. Ich habe (aus Spass) auch mal einen Schluck in den Mund genommen, schmeckt nach nichts.
Bei Öl ist das etwas anders, aber auch da ist es längst nicht so eine Brühe wie aus der Waschmaschine.
Auch damit hat mein Schwager (er hat die Ölversion) schon Blumen gegossen.

Alles Humbug dies Gerüchte. Also das Granulat löst sich mit der Zeit auf und muss nachgefüllt werden. Bei einem Ölkessel
ca. alle 3 Jahre. Kaufpreis für einen Nachfüllbeutel ca. 20 Euro. Bei Gas braucht man so gut wie nie Nachfüllen,
zumindest habe ich nach 18 Jahren erst einmal nachgefüllt. (auch für ca. 20 Euro) Mit "Sondermüll" ist da
also überhaupt nichts.

Was die Drehmometkurve anbelangt, die ist ja bemasst. Nimm die Werte einfach so wie sie das stehen. Ich habe
die Werte der besseren Übersichtlichkeit so bemasst um so blöde Kommawerte zu vermeiden. Tatsächlich waren die
Drehmomentabsolutwerte geringer, aber die Verhältnismässigkeiten bleiben gleich und das ist ja das was zählt.
Also einfach diese Werte als NM nehmen.

Grüsse

Bernd
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon Bernd » Mo 26. Jan 2009, 22:01

nur die Notwendigkeit eines Dreiflüglers, könnte man ganz gut daran erklären.

Das haben wir ja auch schon messtechnisch ermittelt. Siehe unsere Zusammenfassung. Dort hatte
ich einen 1, 2 und 3 Flügler gebaut, jeweils mit dem optimierten 3 Flügeler Profil.
Später dann auch einen optimierten 1 Flügler, der ca. 50% der Leistung des optimierten
3 Flüglers erbrachte.

Grüsse

Bernd
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon pusteblume » Mi 18. Feb 2009, 11:29

Hallo und einen Gruß an alle hier!

ich habe ja eigentlich überhaupt keine Ahnung zur Berechnung von Windkraftanlagen, aber Ihr schreibt das eine gewisse Angrifsfläche einen bestimmten Wirkungsgrad erreicht. Kann sich der Wirkungsgrad nicht durch eine Übersetzung (Getriebe etc.) nicht deutlich erhöhen?

Ich beschäftige mich auch seit einiger Zeit mit den Anlagen von Corotec. Fände ich sehr schade wenn die Angaben nur gelogen wären.

Grüße, PB
pusteblume
 
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon Bernd » Mi 18. Feb 2009, 12:27

Hallo PB und herzlich willkommen in unseren Forum.
Leider ist es so, das man nur soviel Energie ernten kann, wie der Wind mit sich führt. Der Wind
führt pro Flächeneinheit z.B. 1 Quadratmeter, abhängig von der Windgeschwindigkeit, eine
bestimmte Menge an Energie mit sich. Es gibt schöne Tabellen in den man gut erkennen kann wieviel
Energie bei welcher Windgeschwindigkeit im Wind drinn steckt. Bei einer Verdoppelung der Windgeschwindigkeit
z.B. von 4m/s auf 8m/s verachfacht (!!) sich die im Wind enthaltene Leistung.

Von diesem 100% Windenergie die in unserem Quadratmeter enthalten sind, kann man wiederum maximal 59%
entnehmen bevor der Wind lieber dem "Hinderniss" ausweicht als es zu durchströmen und damit an
Leistung zu verlieren. Mehr als 59% kann man nicht ernten, das ist pysikalisch bedingt und wurde schon
vor sehr langer Zeit von einem gewissen Herrn "Betz" heraus gefunden, darum nennt man es auch Betz Grenze.

Wenn also beispielsweise in 1,5m² Wind bei 4m/s Windgechwindigkeit 24 Watt enthalten sind, dann
kann man daraus unmöglich mehr als 59% von 24 Watt = ca. 14 Watt an Energie gewinnen, egal was man
sich überlegt oder was für Getriebe oder andere Dinge man einsetzt. Der "Lieferant" Wind bringt einfach
nicht mehr mit.

In der Windbranche setzt man aber sehr sehr häufig auf das Unwissen der Kundschaft und lügt bei den
Wikrungsgraden das sich die Balken biegen. Im vorliegenden Beispiel kommt man dann auf Wirkungsgrade
von über 500% !! Traurig aber war.

Es gibt eine Faustregel wieviel Energie ein Windrad aus 1m² Fläche im Schnitt holen kann, das ganze ist
natürlich sehr stark vom Standort abhängig aber die Formel gibt einem Laien eines ersten Eindruck ob
Herstellerangaben passen können oder nicht. Diese Grundregel lautet das man mit etwa 300 Watt pro m²
rechnen kann. Nach meiner Einschätzung ist das eher noch zu hoch angesetzt als zu niedrig und bezieht sich
auf einen guten Standort und ein gutes Windrad. Das ergibt für ein 1,5m² Windrad eine einigermassen
glaubenswerte Nennleistungangabe von ca. 450 W. Diese Leistung steht aber auch nur bei sehr starken Wind
zur Verfügung, nicht bei dem bisschen "Zugluft" das man meistens in Deutschland zur Verfügung hat.
Eine Heizungsunterstützung mit einem 1,5m² Windrad ist daher, unabhängig vom Bauprinzip des Windrades,
völlig unrealistisch.

Es tut mir leid das ICH es nun war, der deine Illusionen zerstörte, aber mir ging es anfangs genauso das ich
mich von den absurden Angaben der Hersteller habe blenden lassen. Es fehlt einem am Anfang einfach eine
Vergleichsmöglicheit um einzuschätzen ob Angaben stimmen können. Wenn ein Autohersteller behaupten würde
das sein Kleinwagen mit 40PS über 350Km/h schnell ist, würde ihm kein Mensch glauben. Diese Möglichkeit
der Einschätzung fehlt einem anfangs bei der Windenergie, jetzt hast du sie aber zur Verfügung. :)

Grüsse

Bernd
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon jb79 » Mi 18. Feb 2009, 12:36

Hallo!

Auch ein Getriebe hat (wie jede andere Form der Energieumwandlung) immer einen Wirkungsgrad unter 100% (meist so im Bereich 90-95%) und nimmt damit einen Teil der Energie dem Generator Leistung weg, somit kann ein Getriebe nie den Wirkungsgrad erhöhen.
Wenn allerdings die Drehzahl des Generators zu niedrig ist, um eine Batterie zu laden weil z.B. die induzierte Spannung niedriger ist als die aktuelle Spannung der Batterie, dann kann ein Getriebe für mehr Drehzahl und damit höhere Spannung sorgen. Allerdings bedeutet höhere Drehzahl gleichzeitig ein geringeres Drehmoment. Wenn also der Generator stärker belastet wird dann wirkt die Belastung und damit Bremswirkung auf das Windrad um genau das Übersetzungsverhältnis mehr.
Beispiel: Annahmen: Übersetzung Windrad:Generator=1:10, also eine um den Faktor 10 erhöhte Drehzahl am Generator.
der Generator bringt bei direkt angeschlossenem Windrad bei 100U/min 2V im Leerlauf und (ich nehme hier mal einen idealen Generator) kann bei 1Nm Eingangsmoment 1A liefern. Das Produkt Strom*Spannung=2*1A=2W elektrische Leistung.

Dreht sich jetzt das Windrad mit 100U/min, so rennt der Generator mit dem 10-fachen also 1000U/min und erzeugt eine Leerlaufspannung von 20V. Soweit so gut, doch damit fließt noch kein Strom. Unter der Voraussetzung, daß immer noch 1Nm Drehmoment am Windrad anliegt (gleicher Wind wie vorher) kommt am Generator nur noch 0,1Nm an (also 1:10 vom Windraddrehmoment). Damit kann dann nicht mehr 1A Strom produziert werden, sondern nur noch 0,1A.
Die Elektrische Leistung (ohne Getriebe- und sonstige Verluste) ist auch hier 2W, allerdings mit höherer Spannung und niedrigerem Strom und genau da liegt dein Denkfehler:

Hinter dem Getriebe steht zwar eine höhere Drehzahl zur Verfügung, allerdings wirkt die Übersetzung umgekehrt auch aufs Drehmoment. Um 1Nm am Generator zu haben müssen 10Nm am Windrad anliegen, somit kann bei konstantbleibendem Wind und Windraddrehmoment nur 1/10 des Drehmoments und letztendlich auch nur 1/10 des Stroms erzeugt werden (leider).

Wer ein Getriebe erfinden würde, das bei 10 facher Ausgangsdrehzahl auf beiden Seiten das selbe Drehmoment hat würde alle Energieprobleme der Menschheit lösen und wäre ein reicher Mann. :mrgreen:

Edit: Bernd war mal wieder schneller
lg Jürgen
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon pusteblume » Mi 18. Feb 2009, 13:18

Hallo,

auch wenns mir nicht so gaaaanz einleutet, finde ich die idee gut. Habe selber kein Öl od. Gas und versorge mein Haus mit Solar und Holz.
Suche eigentlich was zur Heitzungsunterstützung ( wie Bernd ja schon erwähnte ) was auch relativ günstig sein muss.
Zahle 200,- fürn Winter (20Rm). Da lohnt sich wohl keine Anschaffung einer teuren Windanlage nur um 100,- p.a. zu sparen.

Wenn ich das richtig verstehe benötige ich, bei 2kW/h mindestens ein Rad mit fast 7 m² Fläche :shock: ?

Grüße, PB

PS: wohne ganz in der Nähe eines Windparks und mir kommen jedesmal die Tränen wenn der Wind bei mir vorbeibraust ohen Energie da gelassen zu haben ;)
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon jb79 » Mi 18. Feb 2009, 13:31

Wie wäre es wenn du Sonnenkollektoren zusätzlich zum Heizen nimmst, allerdings braucht man dafür eine Heizung, die auf niedrigen Temperaturen basiert, z.B. eine Fußboden oder Wandheizung.
Das mit den 7m² wird wohl hinkommen, ein Problem an Solar und Windenergie ist leider, daß sie nicht kontinuierlich (also immer) zur Verfügung stehen, man muß sich also auch Gedanken machen, wie man bei -15° nachts heizt wenn kein Wind geht.
Am besten wäre wohl ein ausreichend großer Warmwasserspeicher, nur ist dafür meist kein Platz mehr, außer man hat einen großen Keller.
lg Jürgen
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon Bernd » Mi 18. Feb 2009, 13:55

Ja das mit den von Dir genannten 7m² kommt ganz gut hin. Hier ein Beispiel für eine Firma
die nicht so überhöhte Leistungsangaben macht. Dort lautet die Angabe für die Nennleistung
eines knapp 8m² grossen Windrades 1,7KW. http://www.silentfuturetec.at/

Übrigens kann man diese Werte auch nur an guten und vor allen hohen Aufstellungsorten erwarten.
Viele denke das man das Ding einfach in den Garten neben die Bäume stellen könnte, denn da hinten
in der einen Ecke im Garten "ziehts" ja immer. Um wirklich richtig was zu ernten muss das Teil so hoch
wie es nur geht auf einem Masten montiert werden.

Grüsse

Bernd
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon Pleiades » Do 12. Mär 2009, 17:27

Hallo zusammen,

ich bin durch einer Diskussion drüben auf kleinwindanlagen.de auf folgende Frage gestoßen - vielleicht könnt ihr mir helfen:

Wenn ich einen Savoniusrotor dahingehend abdecke, dass die in Richtung des einströmenden Windes rotierenden Schaufeln nicht dem Windeinfluss ausgesetzt sind - würde dies den theoretisch-maximalen Wirkungsgrad des Savonius von 28% (?) verändern? Wenn ja, wie stark und in welche Richtung?
Habt ihr dazu Erfahrungswerte -oder noch besser- kennt ihr hierzu Fachliteratur? Ich hab bisher zwei dicke Fachbücher über WKAs in Händen gehalten, in denen aber über diese Kreuzung aus "Persischer Windmühle" und "Savonius" nix gesagt wurde. Und Angaben von Herstellern à la new-age-blabla oder Enflo-Dingens und Konsorten halt ich nicht wirklich für seriös :lol:


Gruß
Thorsten
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Re: "fantastische" Wirkungsgrade

Beitragvon Bernd » Do 12. Mär 2009, 18:03

Hallo Thorsten und herzlich willkommen in unserem Forum.

Ich glaube das die Effektivität des Savonius durch teilweise Abdeckung der "Gegenwindseite"
gesteigert werden könnte. Diese Abdeckung könnte evtl. zusätzlich als eine Art Leitfläche
ausgebildet werden, die die Anströmung auf die verbliebene Fläche verstärkt. Die prozentuale
Steigerung kann ich nur einschätzen und würde sie auf einige wenige Prozente beziffern. Bei
einer Gestaltung der "Abdeckung" als grosse Windleitfläche und durch die dadurch evtl. entstehende
grössere angeströmte Fläche, auch eine höhere Gesamtleistung, weniger ein höherer Wirkungsgrad.
Schlussfolgerung: Wirkliche Leistungssteigerungen sind vermutlich nur dann zu erwarten, wenn
der Savonius von grossen Leitblechen, die die Gesamtfläche der Konstruktion deutlich vergrössern,
mit zusätzlicher Anströmung versorgt wird. Die reine Abdeckung der Gegenwindseite wird keine all
zu grossen Verbesserungen bringen aber dennoch den Nachteil, das das Windrad sofort
windrichtungsabhängig wird. Das heisst eine solche Konstruktion wäre nicht oder nur noch sehr
eingeschränkt in der Lage Wind aus ständig wechselnden Richtungen gut ausnutzen zu können.
Die Abdeckung müsste permanent der Windrichtung angeglichen werden, aber das weisst du ja
sicher auch selbst schon.

Bei unserem C- Rotor brachte eine halbseitige Abdeckung bei einem Test von mir eher ein
schlechteres Ergebnis, das liegt sehr wahrscheinlich an der Tatsache das der C- Rotor
auch auf einem Grossteil der Gegenwindseite ein Vortriebsmoment erzeugt.

Du fragst nicht zufällig wegen der "Kieslinganlagen" ? :D

Grüsse

Bernd
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