von Simon » So 27. Sep 2009, 12:37
So, jetzt isser im Wasser gelaufen! Der kleine zweiflüglige Canstein, Durchmesser 30cm, Höhe 12cm; Vorflügelbreite 30mm, Halbkeisprofil; Leitflächenlänge 68mm, als gebogende 2,5mm PVC-Platte, Ecken gerundet;
In der jetzigen Auslegung lief er in Luft bei ca. 12km/h (3,3m/s) an. Messung erfolge aus den fahrenden PKW. Wir haben sonst keinen so laminaren Wind hier.
In Wasser läuft er bei ca. 0,75m/s an, zeigt aber, vollkommen logisch, ein Laufverhalten, daß den Savonius entspricht. Also starker Lastwechsel mit Beschleunigungs- und Bremsphasen aufgrund der nur zwei Flügel. Leistungsmessung habe ich noch keine gemacht, muss mir erstmal einen Eindruck von den Strömungen und wirkenden Kräften machen.
Ich warte noch auf meinen Hallgeber (TLE 4905L), damit ich eine gute Drehzahlmessung vornehmen kann. Des weiteren ist ein Dreiflügler schon in Planung / Bau. Wieder 30cm Durchmesser, aber auch 30cm hoch. Muss ja in meinen Messgeräteträger passen.
Werde diese Konstuktion so auslegen, daß man auch 5 Flügel dranhängen kann. Aufgrund der hohen Dichte des Wassers, erwarte ich eine gleichmäßigere Drehung, je mehr Flügel montiert sind. Man muss halt mit der Leitflächenbreite soweit zurückgehen daß sich die Abdeckung des Umfanges in Grenzen hält.
Eine erste Interessante Gegebenheit ist mir allerdings im Wasser aufgefallen, die höchstwahrscheinlich im Windbereich so auch, allerdings nur wesentlich geringer auftreten wird:
Die Flügel versuchen sich durch Torsion bzw. Schlagen dem Wasserdruck zu entziehen, bzw. auszuweichen. Das konnte deutlich beobachtet werden, da bei meinem ersten Testmodell die Strebe aus einem relativ biegeweichen PVC-Plattenmaterial besteht. Im Stillstand hängen daher die Flügel durch ihr Eigengewicht leicht herunter, ähnlich den Rotorblättern eines Hubschraubers. Im Betrieb mit Luft werden diese durch die Fliehkraft ab einer bestimmten Drehzahl geradegezogen, so ab 30 km/h.
Im Wasser werden diese Drehzahlen allerdings nicht erreicht (ich teste in strömenden, nicht in schießenden Abfluss) und bei gebremsten Rotor sind deutliche Ausweichbewegungen der Flügel in der x-Achse durch Verdrehen sichtbar. Ein verdrehter Flügel hat scheinbar einen geringern Widerstand im Wasser als ein waagrecht angeströmter. Ich weiß nun nicht, ob diese Ausweichbewegung was bringt oder eher kontraproduktiv ist. Einerseits könnte man diese Bewegung am voreilenden Blatt dazu nutzen, daß sich der Flügel in eine Position mit geringeren Widerstand begibt, andererseits müsste man genau diese Bewegung im Arbeitstakt zu verhindern wissen. Wahrscheinlich ist aber ein Ausführung der Tragarme als verdrehsteifes Profil derzeit am besten.
Wenn die ersten belegbaren und verwertbaren Ergebnisse bekannt sind, mach ich einen neuen Thread auf!
LG
Simon
PS: Ich kenne CFDesign! Das kostet in der Grundversion etwa 16 t€, und läuft nur mit den "großen" CAD Programmen gut, wie Inventor oder ProE...
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