Wind treibt Sendemast

Wind treibt Sendemast

Beitragvon viehboec » Fr 24. Apr 2009, 08:55

..unter dieser Überschrift fand ich diese Woche in der Forschungsbeilage einer österreichischen Tageszeitung einen Bericht. Bereits im Februar dieses Jahres ist folgende Anlage montiert worden. Leistung: 3,5kW

station_windenergie_detail.jpg
Ein Ausschnitt aus dem Pressefoto der Telekom Austria
station_windenergie_detail.jpg (51.8 KiB) 11032-mal betrachtet


Zukunftsperspektiven
Die Windturbine mit Vertikalachsen kann überall dort eingesetzt
werden, wo ausreichend Wind vorhanden ist. Dank ihrer kompakten
Bauweise eignet sie sich zur Montage sowohl auf Masten als auch auf
Gebäudedächern. "Bei erfolgreichem Live-Betrieb streben wir
langfristig eine Umrüstung von 7 bis 10 Prozent aller
Mobilfunkbasisstationen in Österreich auf ressourcenschonende
Windenergie an. Diese Entwicklung wollen wir auch in den anderen
Ländern der mobilkom austria group fortsetzen", so Boris Nemsic.


Dies klingt ja sehr interressant. Kennt jemand den Hersteller dieser Vertikalwindanlage?

Ein schönes Wochenende wünscht
Arthur
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon Bernd » Fr 24. Apr 2009, 09:37

Das Foto ist gefaked, zumindest sieht es sehr deutlich danach aus.
Das Windrad hat überall nahezu die gleiche Graustufen, auch in den Bereichen
von unten wo eigentlich tiefer schwarzer Schatten liegen sollte.
Wenn das man nicht ein Aprilscherz war ?

Grüsse

Bernd
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon jb79 » Fr 24. Apr 2009, 12:31

Obs die ganze Site incl. der Richtfunkstrecken antreiben kann bezweifle ich stark, außerdem steht neben der Mobilkom Austria dort auch noch eine Anlage von T-Mobile Austria (rechter hellerer Container).
Orginalphoto von der Homepage, aber einen Beitrag kann es sicher liefern, denn der Mast ist 36m hoch und steht fast ganz oben auf nem Hügel.

Der Standort liegt ziemlich genau eine Autostunde von meiner Wohnung entfernt, am Di muß meine Freundin eh irgendwo dort hoch, da könnte ich dann beim Heimfahren eventuell einen Umweg machen und schaun, obs das Windrad wirklich gibt bzw. Photos machen. :mrgreen:
lg Jürgen
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon Menelaos » Fr 24. Apr 2009, 15:44

sieht seh schön aus, fast schon unauffällig. Hoffentlich muss da nicht mal jemand hoch um Wartungsarbeiten durchzuführen. Dann wirs sicherlich kompliziert ;-)
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon viehboec » Fr 24. Apr 2009, 15:49

Hier der Link zur Presseaussendung: http://www.mobilkomaustria.com/de/presse/20090223 . Die Aufnahme ist bestimmt eine Fotomontage.

LG
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon Carl von Canstein » Sa 25. Apr 2009, 21:32

Merkwuerdig die Endkappen! Sowas habe ich bisher bei Darrieus H-Rotoren noch nie gesehen (es scheinen ja herkoemmliche Blattprofile an den Fluegeln zu sein). Die Technik kommt mir irgendwie bekannt vor! ;)
Gruss, Carl
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon jb79 » Sa 25. Apr 2009, 21:56

Menelaos hat geschrieben:sieht seh schön aus, fast schon unauffällig. Hoffentlich muss da nicht mal jemand hoch um Wartungsarbeiten durchzuführen. Dann wirs sicherlich kompliziert ;-)


Was ist daran kompliziert, wenn die Antennen getauscht werden müssen ist das eh unterhalb des Windrades, Wartungsarbeiten am Mast können ohnehin nur bei wenig Wind oder Windstille gemacht werden, bei Sturm klettert niemand, der noch alle Sinne beisammen hat auf nen Mast mit 36m. :mrgreen:
Wenn das Windrad ähnlich unempfindlich ist wie eine GSM/UMTS Antenne dann wirds kaum Probleme geben. Die Leistung die das Windrad abgibt wäre interessant, die Spannung wird für 48V ausgelegt sein, denn Mobilfunkanlagen (zumindest alle die ich kenne, also Alcatel, Siemens und Nokia) arbeiten intern mit dieser Spannung.

Was ich am Windrad interessant finde sind die Verspannungen der Flügel bzw. deren Halterungen untereinander, das soll wohl die Stabilität verbessern.
lg Jürgen
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Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon Carl von Canstein » So 26. Apr 2009, 04:03

Hallo Juergen!

Die Verspannung der Fluegel untereinander ist in der Tat ein interessanter Aspekt! Zwar erinnert mich hier die Verbindung vom Fluegel zum naechsten Tragarm etwas an die statisch etwas schwache Loesung vieler Damenfahrraeder, bei denen der Druckpunkt der oberen vom Lenkrohr zum Sattelrohr gehenden Stange schon so manches Sattelrohr am dortigen Verbindungspunkt unter dem Gewicht einer etwas korpulenteren Person hat einknicken lassen, dennoch duerfte generell mit dieserer Verbindung direkt von Fluegel zu Fluegel mehr Stabilitaet zu erreichen sein.
Auch ist ja mit anderen Belastungen als denen durch Gewicht beim Fahrrad zu rechnen!

Wir haben - glaube ich - das Problem, dass wir einerseits ein sehr stabiles Windrad wollen und brauchen, andererseits aber keinen haesslichen Gitterkaefig als Rotor wollen.

Immerhin erscheint ja die Loesung der versetzten Aussenabstuetzung hier relativ elegant wenn auch nicht in der bewaehrten Diamantbauweise (Dreieckkonstruktion) designt worden zu sein.
Eine absolut feste und sichere Bauweise zu finden ist garnicht so einfach, wenn man nebenbei auch noch die Optik und vor allem auch die Einfachheit und Kosten als maßgebende Faktoren einbeziehen will.

Bei dem Windrad, welches wir als Fotomontage zu sehen bekommen, muesste man schon die genaueren Abmessungen und Belastbarkeiten der Sendemasten mit Antennen und die Einwirkung des Windrades kennen, um sich ein besseres Bild davon machen zu koennen.
So wie es auf dem Foto aussieht, vorbehaltlich, dass das optisch taeuscht, koennte das Windrad gut auf 2,50m oder sogar 3m Durchmesser mit entsprechender Fluegelhoehe kommen.
Sendemasten von Funkantennen sind sicherlich stabil gebaut, aber sie sind in der Regel fuer die spezifische Funktion als Antennentraeger ausgelegt und nicht fuer die zusaetzlichen Belastungen durch ein solches Windrad.
Sagen wir mal bei einer Windradabmessung von 3m x 3m waeren das 9 qm frontal dem Wind ausgesetzte Flaeche. Rechne Dir mal aus, was da oben auf dem Antennenmast bei etwas Wind dann los ist!
Genau weiss ich nicht, was so ein Mast aushaelt, aber ich bezweifle, dass die Medien, die diese neue Idee aufgegriffen haben, Ahnung davon haben oder sich etwa ernsthafte Gedanken dazu gemacht haben.
Als interessantes Thema fuer die auf Neuigkeiten gierige Welt ist es allemal ein paar Schlagzeilen wert!
Oft genug ist es ja auch so, dass jemand eine Idee hat und sich vorstellt, dass, wenn sie nur in der Presse veroeffentlicht oder sonstwie publik wird schon die halbe Miete bezahlt ist.

Dagegen ist unser Forum ein gutes Gegengewicht, weil Sensationsmeldungen hier kritisch betrachtet werden. Wie gut, dass die meisten von uns auch "Macher" sind!

Ich stelle mir jedenfalls vor, dass unser Einsteigerwindrad oder vielleicht gerade noch ein extrem stabil gebauterer Rotor von 1m x 1m oder hoechstens 1,5m x 1,5m da oben noch einigermassen fest und sicher angebracht werden koennte, aber mehr wohl nicht.
In der Hoehe treten hoehere Windgeschwindigkeiten als am Boden auf und danach muss die Konstruktion dann auch ausgelegt sein!

Was Wartungsarbeiten betrifft, so sind die bei einer so grossen Rotorabmessung wie der auf der Fotomontage auf einem nicht dafuer konstruierten Mast wohl schon beim ersten Windstoss einprogrammiert!

Ich betrachte also dieses Projekt zunaechst einmal mit grossem Respekt und in erwartungsvoller Skepsis!
Einerseits waere es schoen, wenn auf diese Weise umweltfreundlich Energie gespart und erzeugt werden koennte, andererseits darf man sich da auch nicht von einer unbegruendeten medieninduzierten Euphorie davontragen lassen.
Nur die Praxis kann zeigen, was Sache ist. Wenn Ideen von Medien aufgegriffen werden, wird oft der Anschein erweckt, dass da eine fertige Sache kurz vor der Vollendung steht.
Das ist hier wohl auch der Fall.

Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: Wind treibt Sendemast

Beitragvon Windfuchs2 » Mo 29. Jun 2009, 14:11

Sieht aus wie Ropatec
www.ropatec.com

Gruß
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