Hallo Sebastian, wie meinst du das mit verfälscht ? Das Profil wird doch nur um die
zehntel Millimeter grösser die man auflaminiert und das gleichmässig ringsherum.
Man kann ja den Styroporkern um das kleiner machen was man später an Glasgewebe
aufbringen will, aber auch ohne diese Maßnahme wird nach meinem Verständnis nichts
verfälscht, höchstens ein ganz klein bisschen vergrössert.
Die Positivbauweise hat den riesen Vorteil das man keine Form benötigt, die sich ja praktisch
nur mit einer Fräse wie du sie hast, erstellen lässt oder sehr umständlich über dem Umweg des
Abformes eines (zuvor zu erstellenden) Positivs. Gut man könnte auch eine Form aus Gips oder
auch aus anderen teureren speziellen Materialien erstellen. Das mit dem Gips fände ich reizvoll,
befürchte aber das der reisst wenn man daraus z.B. 3m lange Formen erstellt, selbst wenn der
Gips in einem Holzkasten oder ähnlichen liegt. Vielleicht probiere ich das mal.
Ich finde der Aufwand lohnt sich aber erst wenn man viele Blätter herstellen will und sich
überhaupt erstmal sicher ist das das Profil schon seine Idealform hat und sich daher der Bau
einer solchen Form lohnt.
Der Positivschaum unterstützt die Oberfläche auf der ganzen Fläche des Blattes und trägt dazu bei die
Kräfte gleichmässig auf die GFK Oberfläche zu verteilen. Rein vom Gefühl her würde mich das
mehr beruhigen als ein hohles Profil.
Das Glasgewebe könnte man auch quer auflegen und hätte damit den gleichen Effekt wie
diagonal aufgelegte Rovings, vielleicht sogar besser da hier die Fasern über die ganze Fläche wirken.
Auch könnte man Glasmatten benutzen die von Haus aus in alle Richtungen stabilisieren.
Ich mag diese fasrigen Matten aber nicht und glaube die wären auch nicht so toll um den Radius der
Nase herum zu legen, bzw. vermutlich gar nicht.
Ich persönlich glaube aber nicht das sich das Blatt nennenswert um seine Längsachse herum verdrehen
wird, dafür sehe ich derzeit keine Kräfte die das verursachen könnten. Viel stärker wirken nach meiner
Einschätzung Kräfte die das Blatt nach innen und nach aussen biegen. In Videos zu schnell drehenden
Vertikalrotoren sieht man deutlich wie die Dinger bogenförmig verformt werden.
Ich würde die Rovings daher eher so legen das diese Kräfte abgefangen werden die versuchen aus dem Blatt
eine Banane zu machen, also Rovings längs auf dem höchsten Punkt der Profildicke, hier nehmen sie die
meisten der unerwünschten Biegekräfte auf.
Allerdings haben wir auch noch den Längsholm, beide Maßnahmen sollten sich gut gegen die wichtigste
Verformungsrichtung ergänzen.
Bei deiner Bauweise ist mir immer noch schleierhaft wie du die beiden Hälften kraftschlüsig zusammen
kleben willst. Eigentlich müsste man, nachdem was ich so ergoogeln konnte, extra dafür einen Rand in
die Hälften mit einlaminieren.
Bei den Holzleisten die Ihr einsetzen Wollt würde ich folgendes beachten:
Die Holzmaserung sollte senkrecht im Profil stehen, also mit der Dicke orientiert sein.
Das gibt wesentlich mehr Festigkeit.
So wie ich dich verstehe sollte die Maserung durch die Dicke des Profils laufen und nicht längs
also nicht mit der Höhe des Blattes. Darf ich fragen wer Dir das erzählt hat ? Das wäre nämlich
völlig falsch weil Holz quer zur Faser viel weniger Kräfte aufnehmen kann als in Faserrichtung.
Beispiel:
Nehmen wir einen "Besenstiel" bei dem die Maserung nicht längs mit dem Stiel verläuft sondern quer.
So ein Besenstiel hätte gar keine Biegesteifigkeit und könnte sehr sehr leicht durchgebrochen werden.
Die Faserrichtung muss zwingend mit der Länge des Holmes verlaufen.
Vielleicht meintest du es ja anders und ich habe dich nur falsch verstanden.
Ich wollte allerdings wenn Holz dann Schichtholz einsetzen, wegen der besseren Verzugsbeständigkeit.
Da ist es dann fast egal wie die Deckfasern verlaufen, aber auch hier wäre in Längsrichtung
ein klein bisschen besser als Querverlauf.
Sorry für den langen Text... und meinen Respekt an alle die bis hierhin durchgehalten haben.

Grüsse
Bernd