Sturmfestigkeit

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon Bernd » So 21. Jun 2009, 16:12

Ja du hast im Prinzip genau recht. Damit der Generator nicht irgendwann bei sehr hohen Drehzahlen
überlastet wird, benötigt man eine Regelung die ihm Leistung nur bis zu einer bestimmten Obergrenze entnimmt.
Das ist natürlich einfach gesagt.... Vor allen die hohen Spannungen bei sehr hohen Drehzahlen dürften
so einer Schaltung schon einiges an Spannungsfestigkeit abverlangen. Außerdem liegen dann natürlich
auch sehr grosse Leistungen an die ebenfalls bewältigt werden wollen.
Einen grossen Vorteil sehe ich da bei dem grossen Ringgenerator durch seine grosse und gut gekühlte
Kupferspule. Sie kann (vermutlich) einiges an (Verlust)Energie vertragen und auch schnell wieder abgeben.
Am Ende muss man dann natürlich auch noch irgendwo hin mit der vielen Energie :)
Akkus dürften in diesen seltenen Extremfällen im Jahr vermutlich nicht genug Pufferleistung bieten.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon klingei » So 21. Jun 2009, 17:35

Hallo bernd

Hab noch eine Frage bezüglich des Generators.

Wenn ich jetzt einen begrenzten Strom abnehme, muss die Differenzenergie, (also jene die Rotor erzeugt, aber nicht in Form des Stromes abgeführt wird) doch nicht der Generator übernehmen oder?

Da Dreht sich der Rotor doch einfach schneller
klingei
 
Beiträge: 197
Registriert: Di 16. Jun 2009, 21:54

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon Bernd » So 21. Jun 2009, 17:51

Korrekt, der Rotor des Windrades würde schneller drehen wenn man ihm weniger Leistung entnimmt
als er maximal abgeben könnte. Beim C- Rotor steigt z.B. die belastete Schnelllaufzahl von ca. 0,5
bei völligen Wegfall der Belastung auf ca. 0,82 an. Das sind zumindest die Werte vom kleinen Testrotor
und bei einem grösseren C- Rotor werden sie sehr wahrscheinlich ähnlich liegen.

Schwierig wird es bei schnell drehenden Rotoren von Auftriebsläufern, denn dann könnten Fliehkräfte bei völligen Wegfall
der Bremsleistung zu sehr hohen Belastungen führen die im weiteren zur Zerstörung der Konstruktion führen könnten.
Das scheint auch der Hauptgrund warum so viele Horizontal Windräder ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit
aus dem Wind drehen oder ähnliche andere "Bremsmaßnahmen" einsetzen. Sie würden die Drehzahlen nicht überleben.
Zumindest der C- Rotor dreht aber verhältnismässig langsam und hat zumindest damit nicht so die Probleme
wie andere Konstruktionen.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon axel_jeromin » So 21. Jun 2009, 20:51

Hallo,
währe ein größerer Druchmesser nicht "sturmfester"?
Bei dab bisherigen Modellen wurde ein ähnlichers Verhältnis von Höhe zu Durchmesser gewählt.

Wenn der Durchmesser aber größer ist, ist die Drehzahl geringer. Dann sollten sich unwuchten nicht so stark bemerkbar machen.

Liege ich da richtig?


Grüße
Axel
axel_jeromin
 
Beiträge: 17
Registriert: Di 16. Jun 2009, 11:37
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon jb79 » So 21. Jun 2009, 21:11

@ axel_jeromin: Prinzipiell hast du recht, die Drehzahl sinkt mit dem Durchmesser, allerdings steigt mit zunehmendem Durchmesser die "im Wind stehende Fläche" und damit auch die Kräfte, die auf den Flügel wirken. Dementsprechend stärker muß die Flügelbefestigung auf der Drehachse gebaut werden.

Um zur Abbremsung zurückzukommen:
Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, für welche Maximalleistung man den Generator und die Elektronik dimensioniert. Ist es zu klein dimensioniert, so dreht der Rotor bei extremen Wind hoch weil Generator und Elektronik nicht genug bremsen können.
Bei großer Überdimensionierung hat man den Rotor zwar jederzeit im Griff, allerdings kann man die Maximalleistung von Generator und Elektronik nie ausnutzen, arbeitet eventuell in einem schlechteren Wirkungsgradbereich und zudem kostet die Überdimensionierung natürlich zusätzliches Geld.
Wichtig ist also, einen Kompromiß bei der Bauteildimensionierung zu finden, damit die Bremswirkung von Generator und Elektronik auf den Rotor auch bei den höchsten zu erwartenden Windgeschwindigkeiten noch groß genug ist, damit er nicht unkontrolliert hochdreht. Wirbelstürme übersteht wahrscheinlich auch kein professionelles Windrad, also braucht man diesen Fall wohl nicht berücksichtigen.

Will man die Kosten für den Generator relativ niedrig halten und trotzdem auf einen wirksamen Sturmschutz nicht verzichten, so müßte man wohl eine mechanische Bremse einbauen.

Für die mechanische Abbremsung würden mir 2 grundsätzliche Konstruktionen einfallen:
1.) komplett mechanisch => z.B. mit Bremsscheibe
2.) Wirbelstrombremse, die könnte man aus einer alten Bremsscheibe, ein paar starken Magneten *zuBerndschau* :mrgreen: und einer kleinen Mechanik bauen, die von einem kleinen Elektromotor bewegt werden.
Die Bremswirkung einer Wirbelstrombremse ist abhängig von der Magnetstärke, der Entfernung, dem Material (eine Kupferbremsscheibe wäre günstig, aber eine alte vom Auto tut's wohl auch) und ganz wichtig: von der Geschwindigkeit. Das bringt einen entscheidenden Vorteil: Je höher die Rotationsgeschwindigkeit, desto besser bremst das Teil und verhindert somit ein extremes Ansteigen der Drehzahl. Mit einer kleinen Regelung könnte man das Ganze so hinbiegen, daß erst ab der Maximalleistung des Generators die Bremse beginnt, Leistung wegzunehmen. Somit würde der Generator bei extremen Winden immer an seiner Maximalleistung arbeiten und der Rotor trotzdem nicht hochdrehen. Nimmt der Wind wieder unter die Maximalleistung des Generators ab, so werden die Magnete wieder von der Scheibe entfernt und der Generator bekommt wieder die volle mechanische Leistung vom Windrad zugeführt.
lg Jürgen
jb79
 
Beiträge: 1138
Registriert: Di 10. Feb 2009, 22:24
Wohnort: Niederösterreich

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon Bernd » So 21. Jun 2009, 23:41

Wenn der Durchmesser aber größer ist, ist die Drehzahl geringer. Dann sollten sich unwuchten nicht so stark bemerkbar machen.

Die Verhältnisse bleiben auch bei grösseren Durchmessern die selben. Das heisst die G-Kräfte die an den Flügeln
bei schneller Rotation zerren sind die gleichen obwohl das Windrad langsamer dreht, denn die Umfangsgeschwindigkeit
ist immer dieselbe.
Allerdings scheinen Rotoren die mehr breit als hoch sind tatsächlich leichter sturmfest zu erstellen zu sein.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon axel_jeromin » Mo 22. Jun 2009, 12:25

Eine sicherlich nie ganz zu vermeidende Unwucht wird bei einem größeren Durchmesser hoffentlich nicht so doll rappeln.


Axel
axel_jeromin
 
Beiträge: 17
Registriert: Di 16. Jun 2009, 11:37
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon Flo Celle » Mo 22. Jun 2009, 14:35

@ Bernd
Ja genau das wahren auch meine überlegungen zu dem herausnehmen meiner teststrecke !

Das angebot meinen Winkanal zu nutzen beleibt natürlich erhalten auch zu einem späteren zeitpunkt ! ;)

Gruß Flo :)
Ich habe ein PROBLEM RECHTSCHREIBUNG ! also Keine Kommentare ich Seh meine Fehler zwar meistens nicht aber ich weiß das ich welche habe also wer welche findet darf sie behalten und DAS WERDEN LEIDER EINE MENGE SEIN !! :-(
Flo Celle
 
Beiträge: 274
Registriert: Fr 19. Jun 2009, 16:03
Wohnort: Celle 29225

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon Bernd » Mo 22. Jun 2009, 14:47

@ Axel
Eine sicherlich nie ganz zu vermeidende Unwucht wird bei einem größeren Durchmesser hoffentlich nicht so doll rappeln.

Sagen wir mal so, die Kräfte zerren genauso aber die Drehzahl und damit die "Eierbewegung" ist vermutlich
langsamer aber unter Umständen auch mit grösseren Ausschlägen verbunden.
Ich persönlich fände einen mehr breit als hohen Rotor auch wegen den Hebelkräften die das
Flügelblatt am Targarm verursacht, schon besser beherrschbar.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Sturmfestigkeit

Beitragvon Windfuchs2 » Mi 24. Jun 2009, 18:17

Frage an alle !

Verwendung von Kunststoffen für Repeller

Es gibt jetzt moderne Kunststoffe die sehr leicht sind jedoch hochfest und das Material wäre billig,könnte man nicht Fügel mit
EPP o. PEEK herstellen ? EPP ist sehr leicht aber zäh u. hochfest ,mit hoher Belastbarkeit,(reduziert Vibrationen)z. B. mit einer Glasfasergitterstruktur ist es noch stabiler,
gut formbar und billig herzustellen.Ich weiß nicht ob sich schon mal jemand diesbezüglich Gedanken gemacht hat.
z. B PEEK wird im Maschinenbau Fräß und Drehteile eingesetzt Zahnräder etc. also zäh ,elastisch und doch hochfest,relativ leicht
gegenüber GfK.
Sollte wirklich ein Sturm ,Orkan hier zerstörerisch wirken würden selbst umherfliegende Teile aus EPP niemand verletzen können.
Der Schaden wäe auch leicht und kostengünstig zu reparieren.
Für mich wärs Sturmfest,für Euch auch ??
Was sagt Ihr ?

Viele Grüße !
Windfuchs2
Windfuchs2
 
Beiträge: 95
Registriert: So 14. Jun 2009, 15:12

VorherigeNächste

Zurück zu C- Rotor



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Majestic-12 [Bot] und 3 Gäste

cron