10 kw C- Rotor

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Carl von Canstein » Do 4. Jun 2009, 20:13

Ja Bernd, ganz recht!
Aufregend diese enormen Wirkungsgrade der Horizontallaeufer! 50%!!!
Nun ja, ich sehe unsere Nische dort, wo die Horizontallaeufer nicht so gut abschneiden:
An arg turbulenten Standorten in Bodennaehe.
Um auf den 10kw Rotor zurueckzukommen:
Das ist sicherlich ein sehr ambitioniertes Vorhaben. Es gehoert Mut und Risikobereitschaft dazu, so etwas zu wagen! Konstruktionsfehler sind da schmerzhafter als bei unseren bisherigen kleinen Modellen!
Constant hat ja auch schon etwas wertvolle Schuetzenhilfe gegeben, allerdings koennten zuviele Bedenken unseren 10kw Bauherren vielleicht abschrecken. Verstaendniss haette ich durchaus dafuer, die Vorgaben von Constant sind ja ziemlich arbeits- und kostenaufwaendig, zudem ist das Ganze Neuland fuer den Erbauer in Spe, man kann leicht noch etwas uebersehen wenn keine Erfahrungswerte vorliegen.
Ich will natuerlich nichts gegen die Idee sagen, wir alle profitieren ja davon, wenn so etwas gebaut wird und wir am Geschehen teilhaben duerfen, andererseits moechte ich auf keinen Fall jemandem einen Rueckzieher schwer machen! ;)
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Bernd » Fr 5. Jun 2009, 07:13

Ob jemand das kann oder nicht muss jeder für sich selber entscheiden, da sollten wir niemanden
bevormunden,oder reinreden.
Vielleicht sollte die Diskussion eher wieder in Richtung technischer Aspekte gehen und nicht ob es
Sinn macht diese Grösse zu bauen oder ob jemand das könnte oder nicht oder ob er einen Rückzieher
machen sollte oder nicht.
Schwarzmalerei führt grundsätzlich zum Verlust des Spasses so etwas überhaupt auszuprobieren.
Hier sollte es wirklich nur um technische Unterstützung gehen und nicht darum ambitionierte
Projekte durch Schuldgefühle einreden und Schwarzmalerei gleich im Keim zu ersticken.
Ich befürchte auch dieses mal haben wir es wieder mal geschafft einem User die Lust am Bau vergraulen.

Grüsse

Bernd
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Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Carl von Canstein » Sa 6. Jun 2009, 05:49

Ich glaube nicht, dass unsere Tipps und auch die Hinweise auf noch Unbekanntes einen so negativen Wert haben. Wenn es etwas gibt, was den Bau dieses 10kw Rotors erstmal auf Eis legt, dann sind es die ziemlich realistischen Vorgaben von Constant.
Fangen wir bei dem vorhandenen Baumaterial, dem Differential und Getriebe eines Kleinlastwagens:
Waere es nicht sinnvoll, zu ueberlegen, wie gross ein Rotor sein darf, um im sicheren Rahmen mit diesem Bauteil eingesetzt zu werden?
Die Idee ist an sich sehr gut, man hat die Radnabe mit Bremse des Fahrzeuges gleich mit dabei als Montagepunkt fuer den Rotor na, und die Bremse ist ja wirklich auch ein Teil, was gebraucht wird.
Die Belastungen durch Biegekraefte mit Hebelwirkung durch die Tragarme sind eher gering weil alle Kraefte durch Lastwechsel und Fliehkraft senkrecht auf die Achse einwirken.
Voraussetzung fuer einen schonenden Betrieb ist es, den Rotor sehr gut auszuwuchten. Faengt der erstmal durch Unwucht an, zu eiern, dann sind die Lager bald hin!
Wenn ich einen Rotor so aufbauen wuerde, dann, um moeglichst viel Leistung zu erzielen, nicht etwa mit moeglichst hohen Fluegeln, sondern eher mit groesserem Durchmesser und entsprechend kuerzeren Fluegeln.
Der Grund dafuer ist, das eine sonst notwendige aufwendige Armierung, Verstrebung und Verspannung den Rotor schwerer machen kann. Denn lange Fluegel unserer Bauweise muessten relativ stabil gebaut sein weil der offene durchstroemte Fluegel nicht so verwindungssteif ist wie ein geschlossenes Profil.
Ein langer Fluegel ist Verwindung betreffend anfaelliger als ein kurzer!
Welchen Eindruck das optisch machen wuerde ist natuerlich eine Geschmackssache. Ich selber wuerde mich allerdings mehr am Nutzen orientieren, wenn ich auf minimale vorhandene Mittel angewiesen bin. Meist ist das Minimale sogar auch noch schmeichelhaft fuer das Auge!
Da ich nicht weiss, wie die vorhandene Radnabe mit Diff aussieht, kann ich nur aus dem Bauch heraus ungefaehr sagen, dass mir in etwa ein Rotor mit 6m Durchmesser und nur 2m hohen Fluegeln vorschwebt.
Waere es mein Projekt, ich wuerde sogar noch auf viele Fluegel verzichten und nur einen nehmen, mit Kontergewicht. Ausser den weiter vorne genannten Vorteilen des Einflueglers wie: Minimalster Bau und Materialaufwand haben wir hier auch noch das Glueck, dass ein so grosser Einfluegler sich noch sehr einfach in einer Waagestellung auf einer Kippe auswuchten laesst.
Wie man einen grossen Mehrfluegler auswuchten will - da sind wohl groessere Aufwaende notwendig!
Und Auswuchten ist durch die Bank ein A und O bei allen Rotoren.
Wiewiel so ein Rotor von 6m x 2m an Leistung bringen koennte, fragen wir das mal unsere Experten! :D
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Bernd » Sa 6. Jun 2009, 08:00

Ich glaube nicht, dass unsere Tipps und auch die Hinweise auf noch Unbekanntes einen so negativen Wert haben

Das glaube ich aber sehr wohl !!
Ich bin mittlerweile sogar der festen Überzeugung das es hier in diesem Forum niemals jemanden gelingen wird für einen
Bauwunsch grösser als ca. 1m Unterstützung zu erhalten, ohne das zuvor versucht wird ihm sein Vorhaben mit allen Mitteln auszureden.
Es wird keine freie Meinungsbildung ermöglicht, es wird stark einseitig beeinflusst in Richtung "lass es lieber sein".
Es erfolgt kein Zuspruch, keine Aufmunterung, sondern es wird nur der Mut genommen.
Als neuer User würde ich hier bei uns nicht mehr posten, denn es kommt immer das gleiche: " oh pass auf"..."haste Dir das gut überlegt?"..
.. "willste es nicht lieber doch sein lassen?".."wir wissen nicht was bei solchen Grössen passiert"..."einen Rückzieher machen ist doch
nicht schlimm".."lass es vielleicht doch lieber sein"... etc etc etc....
ES MUSS DOCH JEDER SELBER ENTSCHEIDEN OB ER DAS PACKT !!! Unser Ziel kann doch nicht sein um jeden Preis die Leute jedes
mal von ihren Bauvorhaben abzubringen, sondern ihnen zu helfen OHNE vorher immer seitenweise allergrösste Bedenken zu äussern
bevor überhaupt einmal ein einziges Wort zur Technik fällt. So geht es nicht weiter, aber es wird hier IMMER so bleiben, da bin ich mir
mittlerweile sehr sicher. Traurig aber wahr. Wir bleiben halt für immer ein Forum der Minrotoren, das "Minirotorforum".

Wenn so ein geplantes riesen Ding auseinander brechen sollte dann wäre es doch NICHT unsere Schuld !!! Das MUSS man mal akzeptieren !
Andere sind auch mündige Bürger die über Risiken selbst entscheiden können und auch dürfen. Wir haben kein Recht sie so zu beeinflussen
das es nur noch eine Entscheidungsrichtung für sie geben kann. Wofür überhaupt ein Forum, wenn jeder der hier reinkommt
wenn es nur irgend geht von seinem Vorhaben abgebracht werden soll ? Was macht das für einen Sinn ???
Gut, der User wird sich vielleicht jetzt zu Wort melden und sagen " nee war schon richtig das ihr mir das gesagt habt, ich hatte
mir da zuviel vorgenommen gehabt"...oder so ähnlich.... was bleibt ihm auch anderes übrig.

Ich sage auch das ich als neuer User hier so ein Vorhaben nicht mehr posten würde, denn die Reaktionen darauf sind wirklich
JEDES MAL HAARGENAU DIE GLEICHEN. Wir können uns auch gleich in "max. 1m Rotor Forum" umbenennen dann würden
wir uns und den potentiellen Windradbauern dieses jedesmal wiederkehrende "Projekt ausreden" ersparen.

Darauf hinweisen das grosse Rotoren grosse Herausforderungen mit sich bringen ist eine Sache, sicher auch wichtig,
aber was hier jedesmal abläuft ist nicht tragbar. Da muss jeder zwangsweise die Lust und den Mut sofort verlieren.

Einen Einflügler mit 6m Durchmesser halte ich bautechnisch wie energetisch für sehr unklug.
Wir sollten auch mal die Nachteile beleuchten, die meiner Meinung nach genauso riesig sind wie der Flügel.
Wenn der 6m Einflügler wenigstens noch 50% einer Mehrflügelversion leisten soll, (dann also nur noch kaum mehr den
Bauaufwand lohnende ca. 10% Wirkungsgrad), dann müsste dieser Flügel nach unseren bisherigen Erkenntnissen fast
4m (!!!) tief sein.
Das entspricht, um es anschaulich zu machen, einer Flügelbreite von mehr als 4 breiten Zimmertüren nebeneinander gestellt.
Wer soll so einen Flügel bauen und aus was? Was wird mit so einer "Wand" im Sturm oder einer starken Böe ?
Wie dick muss so ein hyper riesen Flügel werden ? Aus dem nötigen Materialvolumen kann man gewiss zig kleinere bauen.
Würde man den Einflügler jedoch schmaler machen, würde der Wirkungsgrad noch weiter unter 10% sinken...
Wir kennen zwar noch nicht idealen Proportionen für eine solche Baugrössen, aber das lasse ich als Ausrede nicht
gelten, denn die Richtung stimmt sicher.
Bei weiter Verkleinerung der Flügeltiefe ergäbe es z.B. einen schönen riesen Rotor der vielleicht 5% Wirkungsgrad hätte, na prima.

Ich sehe den Bauaufwand für einen Mehrflügler oder einen Einflügler nicht nur als nahezu gleich an, sondern sogar mit deutlichen
Vorteilen für den Mehrflügler, weil viele benötigte Elemente wie Mast, Fundament, Abspannung, Generator, Lagerung, Steuerung,
Ladeelektronik oder Wechselrichter etc. ohnehin notwendig sind bzw. beim Einflügler nur unwesentlich kleiner ausfallen könnten.
Ob ich einen super breiten dicken, oder 3 kleine Flügel baue ist nicht nur das gleiche, es ist sogar wesentlich einfacher
drei kleine Flügel zu bauen als ein Monsterding. Vor allen fällt die Entscheidung erst recht leichter wenn die 3 kleinen
auch noch 100% mehr Ausbeute bringen als so ein Riesenflügel, obwohl sie ingesamt sogar vermutlich auch noch
weniger Materialvolumen benötigen als ein einzelner grosser. Das heisst ein grosser Flügel wird am Ende sehr wahrscheinlich
auch noch teurer als drei (oder mehrere) kleine.
Das Argument das man einen einzelnen Flügel evtl. im Sturm in Windrichtung fest machen kann finde ich sehr schwach zumal
das Ding ja ein riesen Segel wäre und alleine daduch schon die Probleme unnötig ansteigen würden. Ob man überhaupt die
Gelegenheit finden würde ihn korrekt zum Sturm auszurichten, die wenigsten dürften schliesslich 24h zu hause sein, ist mehr als fraglich.

Das Unwetter neulich bei mir zeigte mir das man den C- Rotor (und sicher nicht nur den) durchaus orkanfest
hin bekommen kann, das ist kein Ding der Unmöglichkeit und es ist sicher die bessere Lösung.

Ich würde also auf jeden Fall (!!) zu einer mehrflügeligen Version mit deutlich mehr als 3 Flügeln raten. Auch schon wegen
des Preises der Bauteile und der Beherrschbarkeit der Baugrössen.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
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Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Harzer » Sa 6. Jun 2009, 11:41

Hallo alle,

da muß ich Bernd recht geben.
Wenn man sich an den Bau eines mehr als 1x1m Rotor macht sollte schon klar sein das es auch mal "in die Hose" gehen kann.
Eine Flügel dieser Dimension wären wirklich schwer herstellbar und sicher auch nicht besonders Ästetisch. :shock:
Mehrere und dadurch schmalere Flügel sind jeder für sich leichter herzustellen und würden besser aussehen.
Schließlich soll der Rotor auch mal sichtbar aufgestellt werden und wenn erst irgendwer daduch erschreckt oder belästigt wird kommt die Abrissbirne von Amts wegen.
Das ist mal sicher. :evil:
Gruß Lutz
Harzer
 
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Beitragvon Carl von Canstein » Sa 6. Jun 2009, 12:27

Lieber Bernd!
Zaeumen wir das Pferd einmal anders herum auf!
Wir wurden um Rat gefragt, um Baudaten etc.
Koennen wir die mit gutem Gewissen liefern?
Du unterschaetzt vielleicht auch die aerodynamischen Unterschiede, die aus einem groesseren Drehkreis mit viel weiterem Weg, den die Fluegel dann zuruecklegen, resultieren.
:idea: Da sind Zeitunterschiede am Werk, in denen die Fluegel in der Stroemung auf einem jeweils laengerem oder kuerzerem Weg auf der Kreisbahn im optimalen Anstellwinkel verbleiben!
Erzaehlen wir nocheinmal die Entstehungsgeschichte des Einflueglers?
Mein Einfluegler war urspruenglich als Zweifluegler gebaut, doch als der Sturm einen Fluegel abgerissen hatte, lief das Ungetuem - wie ich Dir schoneinmal erzaehlt habe - mit nur einem Fluegel ohne fuer mich spuerbare Leistungsminderung weiter!
Vielleicht habe ich nicht besonders eindringlich auf den letzteren Umstand hingewiesen, Schande ueber mein Haupt!!!

Edit - Das der Einfluegler bei kleinen Rotorgroessen wie bereits auf dem Messstand von Dir geprueft drastisch in der Leistung einbricht - Du sprichst von 50% - muss nicht zwingend in diesem Ausmass auch fuer groessere Diameter zutreffen - Edit Ende

Ich erinnere jetzt nocheinmal daran, dass der fuer ein Windrad mit 2,4m Durchmesser und 1m Fluegelhoehe riesige Ringgenerator (Schweissgenerator), der mit vielleicht 12KW Nennleistung, vielleicht sind es auch 13KW - (Typenschild nicht mehr vorhanden) - total ueberdimensioniert war, auch mit nur einem Fluegel genauso doll (gefuehlter Eindruck) weiterlief und nicht etwa weniger :idea: Brutzel - Funzel :idea: brachte.
Natuerlich brauchte ich spaeter dann ein Kontergewicht gegenueberliegend von dem einzeln laufenden Fluegel, sonst waeren zu starke Schwingungen entstanden. Die Nabe mit den riesigen Waelzlagern des Generators auf dem der Rotor direkt lief, haette das Ungleichgewicht des einzenen Fluegels zwar satt abgefangen, aber der 12" Stahlrohrmast schwankte dann immer ein bisschen... :arrow:
Fazit: mit der gleichen Fluegeldimension wie sonst bei zwei Fluegeln hatte ich gefuehlt keinen Unterschied in der Leistung!
Ohne Messgeraete gefuehlt? Da liegt der Hase im Pfeffer wirst Du mit Recht sagen!
Gut, Du hast natuerlich recht damit, nur: mit der von mir mit einer Gluehbirne am Generatorausgang gemessenen Leistung war da kein Unterschied zu sehen, jedenfalls brannte das Ding weiter wie vorher auch!
So tief wie Du es im Beitrag oben angibst, braucht der Fluegel am Einfluegler also vielleicht doch nicht zu sein. ;)
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Bernd » Sa 6. Jun 2009, 13:28

Wenn er zumindest noch die Hälfte der Leistung einer sinnvoll und vernünftig durchdachten Anlage erbringen soll,
dann muss der eine Flügel diese völlig inakzeptablen Dimensionen leider haben. Schau mal in unsere Zusammenfassung.

Die dann entstehenden bestenfalls 10 % Wirkungsgrad oder weniger wären mir, und auch vermutlich jedem
anderen ausser Dir, sicher viel zu wenig, denn so ein Wirkungsgrad ist einfach viel zu gering als das es den
Bauaufwand für eine solch teure Konstruktion auch nur annähernd rechtfertigen könnte.
Bist du auf ein Windrad mit max. 5% Wirkungsgrad aus ? na toll....
Es geht ja schliesslich nicht darum einen möglichst kleinen Wirkungsgrad mit möglichst viel Aufwand zu erzielen,
sondern ein möglichst gutes Verhältnis zwischen Bau- und Materialaufwand und Nutzergebnis zu erzielen und gerade
das ist beim Cansteineinflügler leider nicht gegeben. Bei Einflüglern anderer Windradbauformen mag es besser aussehen.
Das alles haben wir aber schon zig mal durchgekaut aber du kommst immer wieder damit an.
Wir wurden um Rat gefragt, um Baudaten etc.
Koennen wir die mit gutem Gewissen liefern?

Allerdings können wir das !! Kannst du das nicht ? Alles was wir bisher wissen können wir sehr guten Gewissens
weiter geben. Wenn es nicht so wäre, hätten wir das alles hier niemals veröffentlichen sollen !! Was ist das nur für eine Frage ?
Das wir noch keinen 5m Rotor gebaut haben ist klar und das wir daher keine haargenaue Bauanleitung dafür
liefern können ist natürlich auch logisch, aber das verlangt doch auch kein Mensch von uns.

Einer muss halt mal der erste sein der nicht nur "Mini" baut wie wir, ob das jetzt 1,10m oder mehr sind ist vom
Grundsatz her erstmal egal und der User wäre sich bei 5m schon bewusst das es noch nie so einen grossen
Rotor dieser Bauform zuvor gab und sich daher andere Ergebnisse als erwartet ergeben könnten, dieser
Hinweis würde schon vollauf reichen. Du versuchst aber schon wieder zu bevormunden. Warum darf niemand
ausser uns oder Dir das ausprobieren ? Warum sollen alle nur so winzig bauen wie wir bisher ? Was soll das ??
Warum dürfen nicht auch andere ausser uns ihre Erfahrungen, natürlich vielleicht auch mal schlechte, machen
dürfen? Was soll das Carl ???? Sind wir was besseres ??
Wenn niemals jemand nach deiner Meinung mehr als 1m bauen sollte, dann wird es auch bis zu unserem Tode
keine neuen Erkenntnise über grössere Modelle geben. Ich fass es nicht. Ich frage noch einmal, was soll das Carl ???

Ich wünschte das irgendwann hier mal ein User einen Bauwunsch nennen "darf" der mehr als "Minigrösse" bauen
möchte und dem du nicht ausredest was er vor hat. Ob ich das irgendwann noch mal erleben darf ?
Ich befürchte nein. So macht das Forum für mich keinen Sinn mehr.

Grüsse

Bernd
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Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Carl von Canstein » Sa 6. Jun 2009, 13:39

Noch etwas zur Schwarzmalerei:
Die "Kon-Tiki", das mit Stricken zusammengebundene Balsafloss mit dem Namen und Gesicht des indianischen Sonnengottes (Kon-Tiki) auf seinem Segel, der auch der gleiche Name und das gleiche Gesicht desselben bei den Suedseeinsulanern auf der anderen Seite des Pazifiks ist, lief mit Thor Heyerdal und seinen tapferen Mannen ueber 6000 nautische Meilen von Peru in die Suedsee, obwohl ihr in New York und andernorts von viel berufeneren Experten als vergleichsweise mir mit unserem Windrad keine, nicht einmal die geringste Chance gegeben wurde!
Es kommt also nicht so sehr darauf an, wie abschreckend die "Zweifler und Zitterbeine" einen Untergang vorhersagen, sondern darauf, wie fest man an seine Idee glaubt und wie man sie umsetzt :!:
Selbstverstaendlich muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen, waere ja auch recht langweilig, wenn man nichts Neues mehr erfinden duerfte...
Und was Verbesserungen und Ideen betrifft:
Ich bin sehr stolz darauf, dass an unserem 50cm x 50cm Miniaturwindrad schon so unglaubliche Leistungssteigerungen durch die Arbeit hier erzielt wurden (ich nenne jetzt bewusst keine Namen), so dass ich es garnicht schlimm finde, wenn wir noch ein Weilchen mit kleinen Modellen weiterprobieren um zu sehen, was noch drin ist, bevor wir uns ernsthaft an Groesseres wagen.
Es gibt ja immerhin einige Vorschlaege, die noch nicht auf dem Teststand waren.
Bedauerlicherweise haben wir immer noch keine weiteren Messfanatiker dazugewonnen, die mit dem einfach zu bauenden Messstand von Bernd und Andre ihre eigenen und die Ideen anderer unter die Lupe nehmen koennten!
Und weder Bernd noch Andre ist zuzumuten, dass sie Ihre Freizeit fuer etwas anderes opfern als fuer das, was sie gerade besonders bewegt!
Bernd und Andre sind selber voller Ideen, wie sie es auch bereits in umwerfender Weise unter Beweis gestellt haben, also muss jeder Verstaendniss dafuer haben, wenn sie die aeusserst zeitaufwendige wenn auch sehr spannende Taetigkeit am Messstand nur sehr selektiv machen koennen...
Alleine durch die Arbeit am Miniwindrad haben wir Quantensprunge an Leistungsverbesserungen erzielt, also in der Hinsicht braucht sich unser Forum keine Minderwertigkeitskomplexe entwickeln! Wenn groessere Modelle dazukommen wollen und koennen, warum nicht?

Edit - Nur eben muss auch bei groesseren Windraedern geprueft, gemessen und entwickelt werden, es stimmt einfach nicht, dass man alles vom kleinen Minimodell auf das grosse Windrad uebertragen kann! - Edit Ende

So Jungs, jetzt habe ich auch meine Luft abgeblasen! :D
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Constant » Di 9. Jun 2009, 15:26

Hallo Bernd, Hallo Carl,

Ich kann euch beiden Carl und Bernd bestätigen. Erstaunlicherweise seid Ihr beide zu 100 % im Recht. Nur eben die Sichtweisen in der Sache sind verschieden.
Wie ist das möglich. Ganz einfach, ich bin mir (fast) sicher.
Carl hat (berechtigte) Angst, dass durch solch eine noch nicht ausprobierte Anlage ein Mensch zu Schaden kommen könnte. Schließlich gibt es genügend Beispiele, wo durch unsachgemäße Konstruktionen (auch von Fachleuten, wenn's die erste, aber auch die X-te war) bereits Leute gestorben sind. Carl fürchtet, dass, falls so was passieren würde und dies auf das Forum und auf seinen Namen zurückfallen täte.
Bernd dagegen ist sich eher bewusst, dass so was durchaus immer geschehen kann, dies allerdings (zweifelsohne) in der Verantwortung des Herstellers, in unserem Falle des Users liegt. Er will die Forschung voranbringen. Schließlich ist die Forschung seine wichtigste Aufgaben im Forum, welche ihm auch sehr, sehr tief am Herzen liegt. Bernd wünscht sich nichts sehnlicher als zusätzliche und bessere Ergebnisse. , auch über grundlegende Sicherheitsbestimmungen beim Maschinenbau
Ich bin mir sicher, dass es durchaus möglich ist, beide Ziele gemeinsam zu erreichen. Worauf es ankommt ist, dass unsere Leser und der User Oeco mit wichtigen Informationen versorgt werden. Ich will damit weder Oelco noch jemand anderes beleidigen, aber es gehört auch dazu.
Dazu will ich in erster Linie beitragen, neben der Vermittlung von Wissen in Sachen Windkraft. Natürlich wünsche ich mir ebenfalls, dass noch viele andere Leser ihr Wissen und ihre Bedenken, gute und schlechte Erfahrungen dazu beitragen werden.

Gruß
Constant
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Re: 10 kw C- Rotor

Beitragvon Constant » Di 9. Jun 2009, 15:29

Hallo Oelco

Ich wollte dir sagen, dass ich persönlich es als absolut machbar halte, einen C- Rotor in der Größe zu planen und zu bauen, wie er dir vorschwebt.
Du schreibst, dass du das in deiner/eurer Firma machen kannst. So geh ich davon aus, dass dementsprechend auch die notwendigen Maschinen zur Verfügung stehen. Ich selber bin auch an einem Rotor dieser Größenordnung interessiert. Also ist es sinnvoll gemeinsam zu planen. Dabei sollten sich nach Möglichkeit alle anderen Interessenten an der Diskussion beteiligen mit Vorschlägen, Hilfestellungen, usw. jeder Art, auch mit Bedenken. Kein Mensch ist perfekt, und jeder kann eine Kleinigkeit oder eine entscheidende Sache übersehen. Insbesondere auf dem Gebiet der Elektronik benötige ich persönlich Hilfestellung von anderen Usern. In Elektronik und Schaltungen bin ich eine ziemliche Niete.
Dass es trotzdem möglich ist, weiß ich. Immerhin habe ich bereits Anfang der achtziger Jahre einen vergleichbaren Rotor gebaut. Maschinenbautechnisch war der Rotor ganz OK. Nur eben leider aerodynamisch nicht. Er hatte ebenfalls vier Meter Durchmesser, allerdings nur 2,8 Meter Höhe. Seine Leistung war (geplant) mit 3 kW, welche er allerdings nie erreicht hat, weil wir damals den Schnelllauf als zu hoch bzw. das Übersetzungsverhältnis zu klein vorgesehen hatten. Man muss halt feststellen, dass damals nur sehr wenig über Rotoren nach dem C- Rotor Prinzip erforscht war. Damals war der bekannte Stand der Forschung, dass der optimale Schnelllauf 0,7 sein soll. Ich habe dann (falsch) vermutet, dass mit schaleren Flügeln der Schnelllauf auch 1,0 betragen könnte. Heute wissen wir, dank dem unermüdlichen Forschen von Bernd wesentlich mehr.
Das Ergebnis war: der Rotor lief ganz toll, aber fast dauernd, wegen dem falschen Übersetzungsverhältnis im Leerlauf. Die Energieausbeute war miserabel.
Wo wir schon bei der Energieausbeute sind.
Ich habe mal kurz durchgerechnet, was ein 20m2 großer C- Rotor bringen könnte und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: (Plus/Minus 10 %)
- 3 m/sec--------- 80 Watt
- 4 m/sec --------190 Watt
- 5 m/sec ------- 375 Watt
- 6 m/sec ------- 648 Watt
- 7 m/sec ------ 1029 Watt
- 8m/sec ------ 1536 Watt
- 9 m/sec ------ 2187 Watt
- 10 m/sec ------ 3000 Watt
- 11m/sec ------ 3993 Watt
- 12 m/sec ------ 5184 Watt
- 13 m/sec ------ 6591 Watt
- 14 m/sec ------ 8232 Watt
- 15 m/sec ------10125 Watt

Aufgrund dieser Rechnung sehe ich als Schlussfolgerung: In unseren Gegenden sind prinzipiell 10 m/sec schon eine recht hohe Windgeschwindigkeit, insbesondere in Bodennähe. Die „Zusatzernte“ oberhalb von 10 m/sec Wind, welche du mit einem 10 kW Generator erreichen wirst, ist sehr bescheiden und steht in keinem Verhältnis zu den Mehrkosten. Wenn du wirklich die 10 kW Leistung haben möchtest, muss du den Rotor noch ein gutes Stück größer machen. Oder du willst diese Größe erst einmal ausprobieren, dann ist es sinnvoller die Leistung auf 3 kW bis maximal 5 kW zu begrenzen.
Wie ist deine Meinung hierzu? Bitte sage mir Bescheid.

Bevor wir mit dem Planen und Rechnen beginnen können, müssen wir die Grundbedingungen festlegen. Wir benötigen: Leistung, Drehmoment, Drehzahl, Materialstärke, Gewicht, Festigkeit der Gesamtkonstruktion inklusive des Fundamentes.
Nur anhand dieser Daten können wir vernünftig planen.

Gruß
Constant
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