Hallo Menelaus!
Guter Einsatz von Dir! Es ist ueberhaupt schon ein Fortschritt fuer uns, wenn der Fluegel stroemungstechnisch untersucht wird - die Methode, die Du da auslotest scheint ja sehr interessant zu sein. Wenn auch nur die Stroemungsverhaeltnisse im Stand des Fluegels bei allen moeglichen Anstellwinkeln sichtbar gemacht werden koennen, so ist dass schon sehr viel mehr als wir bisher erforschen konnten.
Du betrittst also als Forscher unbeflecktes schneeweisses Neuland!!!
Wieweit sich der Fahrtwind zum echten Wind verhaelt duerfte noch eine offene Frage sein, weil meinen Beobachtungen zufolge, welche ich in den letzten 20 Jahren an unserem durchstroemten Fluegel machen konnte anscheinend keine Drehzahlbegrenzung durch Stall auftritt.
(Rein optische Beobachtung durch das menschliche Auge!)
Das mag mit der Wirkungsweise zusammenhaengen, die Bernd so treffend als Rueckstoss durch die Umbiegung der Stroemungsrichtung im Inneren des Vorfluegelteils bezeichnet hat. Bernd hat sich auch schon intensiv mit der Frage der Wirkungsweise beschaeftigt. Seine Bezeichnung gefaellt mir sehr gut, irgendetwas muss ja nun einmal erklaeren, warum unser Fluegel einen Vortrieb erzeugt, wenn er aus Winkeln angestroemt wird, die weiter vorne als Querab liegen. Insofern kann es sich bei unserem Fluegel keineswegs um einen reinen Vortriebslaeufer handeln, wie faelschlicherweise immer wieder angenommen wird.
Diese Funktion des Rueckstosses ist bei voll ummantelten aerodynamischen Profilen nicht anzutreffen und scheint bei zunehmender Stroemungsgeschwindigkeit die Rotationsgeschwindigkeit unseres Teils so sehr zu erhoehen, dass ein Stroemungsabriss in ueblicher Form nicht stattfinden kann.
Insofern bin ich sehr neugierig, was Deine ersten Ergebnisse zeigen werden und hoffe, dass spaeter im Laufe Deiner Untersuchungen auch das Raetsel um die evtl. endlos ansteigende Rotationsgeschwindigkeit bei zunehmender Stroemung geloest werden kann.
Gruss, Carl