von Carl von Canstein » Fr 13. Feb 2009, 11:19
Hallo jb79!
Willkommen bei uns im Forum, ich habe bereits mitbekommen, dass Du ein alter Hase aus Bernds anderem Forum bist, der sich auch fuer umweltfreundliche Technik interessiert und Deine bisherigen Beitraege hier habe ich auch schon gelesen und verinnerlicht!!!
Ja, die Frage nach dem Vierfluegler ist ausgesprochen gut, vor allem vielleicht, wenn man groesser baut als mit unseren Versuchsrotoren 50cmx50cm und sich beim Material fuer Holz entscheidet. Besonders dort sind ja zwei intakt belassene ueberkreuzte Balken konstruktiv und statisch eine sehr gute Loesung!
Wobei man ja auch zwei Balken parallel nebeneinander mit zwei weiteren ebenso verlaufenden ueberkreuzt ausrichten kann und diese auf eine viereckige Stahlplatte auf der Achse schrauben kann.
Zum Gewinn oder Verlust einer vierfluegeligen Anordnung kann ich leider keine Angaben machen, hoechstens Vermutungen.
Wie Du in unserer Zusammenfassung sehen kannst, verdanken wir unserem bewundernswert aktivem und fachlich bestens geschultem Messtechniker, Erfinder und wissenschaftlichem Entwickler Bernd, dass wir bereits zu Ein- Zwei- und Dreiflueglermodellen erste aussagekraeftige Messdaten zur Verfuegung stehen haben. Man kann sich also schon nach dort vorgegebenen Proportionsmassen relativ gut orientieren.
Dort steigert sich die Leistung mit der Zunahme der Fluegelanzahl. Inwieweit eine weitere Steigerung durch die Wahl von 4 Fluegeln moeglich ist, wage ich ohne Bernds vorherigen Versuch an einem Modell nicht vorherzusagen.
Ich vermute aber, dass auch bei Anwendung von etwas schmaleren und weniger tiefen Fluegeln eine weitere Steigerung der Schnellaufzahl nicht erfolgen wird. Moeglicherweise erreicht man jedoch einen ruhigeren Lauf und eine spuerbare Steigerung des Drehmomentes, was ja fuer den Betrieb eines Generators mit zwischengekoppeltem Uebersetzungsgetriebe von hoher Bedeutung sein kann.
Der Vorschlag von Lutz (Harzer) ist eine Anwendung, die insbesondere fuer den effizienten Betrieb von klassischen Savoniusrotoren bekannt wurde, wo sie einen besseren Wert erzielt als beispielsweise einem Savonius mit drei oder vier Blaettern auf einer Ebene.
Dass
dies jedoch auch fuer unseren Rotor mit den durchstroemten Fluegeln zutrifft, kann ich nicht bestaetigen.
Ich streite es aber auch nicht ab, es fehlen schlechthin die Experimente mit solchen Kompositionen, die dann Aufschluss darueber geben koennten.
Mir erscheint ein einfacher Aufbau mit gekreuzten Traegern in jedem Fall als einfacher, weil ein Aufbau in zwei Etagen sicherlich mehr Konstruktionsaufwand erfordern wuerde.
Andererseits ist es auch nicht unsinnig, soetwas zu versuchen, weil, wenn man bei gleicher Rotorgroesse - sagen wir mal von 1mx1m - jeweils zwei 50cm hohe Fluegel waehlen kann, bei denen die Statik besser zu beherrschen sein wuerde als bei 1m hohen Fluegeln. Ich habe ja schon oft auf die recht hohen Beanspruchungen der Fluegel und Verbindungen durch Lastwechsel hingewiesen! Allerdings kaeme dann keine Lagerung in Hoehe der Rotormitte mehr in Frage, was ja ein Nachteil sein kann wegen des dann hoeheren Materialaufwandes zur Sicherung der Stabilitaet im Lager und Achsbereich. Eine Zweipunktlagerung mit Abspannung oberhalb des Rotors koennte da Abhilfe schaffen, ist allerdings aufwendiger!
Bei einem Bau eines Vierflueglers mit einem Rotordurchmesser von 1m wuerde ich selber, nach allen meinen bisherigen Erfahrungen, vorzugsweise kuerzere Fluegel als 1m hoch waehlen, fuer den Fall, dass nicht geplant ist, in zwei oder mehr Etagen Tragarme von der Achse zu den Fluegeln zu fuehren. Man moechte ja so einfach wie moeglich bauen, daher habe ich bisher immer nur eine Etage Tragarme von der Achse ausgehen lassen und bei der Fluegelhoehe selten mehr als den Rotorradius gewaehlt.
Bei einem Rotordurchmesser von 1m dann 80cm hohe Fluegel zu waehlen wuerde bei einfachen Tragarmen bedeuten, das die Fluegelkonstruktion sehr stabil und steif gehalten sein muesste. Machbar waere soetwas mit Holz wegen des relatif geringen Gewichtes bei hoher Stabilitaet und Verbindungsfestigkeit.
Was dann eine Minderung der Leistung durch die wegen der einfacher zu beherrschenden geringeren Fluegelhoehe betrifft, so kann dies durch eine Vergroessereung des Rotordurchmessers kompensiert werden falls man sowieso ein Getriebe zur Drehzahlsteigerung plant. Man hat ja dann den staerkeren Drehmoment relativ zur Drehzahl.
Gruss, Carl