von Bernd » Do 27. Aug 2009, 10:03
Da muss ich aber mal für Aufklärung sorgen.
Eisen ist kein Indiz für einen guten Wirkungsgrad, eher das Gegenteil, man erreicht damit lediglich kompaktere
Bauformen und einen günstigen Preis sowie ein besseres Verhältnis von Bauvolumen zu Abgabeleistung, mehr nicht.
Das beste Beispiel ist die Autolichtmaschine, sie kann auf winzigen Raum enorme Leistungen erzeugen.
Eisen dient bei der Lichtmaschine, genau wie ein geringer Luftspalt, dazu diese "Maschine" so klein und kompakt
wie möglich realisieren zu können. Sie hat ein exellentes Verhältnis zwischen Bauvolumen und Abgabeleistung.
Sie benötigt aber enorme Drehzahlen und hat einen misserablen Wirkungsgrad.
Eisenlose Konstruktionen haben hingegen weniger Verluste und daher haben sie, zumindest in der für uns
passenden Grössenordung, gegenüber "normalen" Konstruktionen meist ganz erheblich bessere Wirkungsgrade und noch
weitere sehr positive und für uns wichtige Eigenschaften, wie z.B. den Leichtanlauf, sie sind aber auch meist grösser
und teurer.
Genau diese letzt genannten beiden Punkte sind es weshalb sie bisher selten kommerziell zum Einsatz kommen.
Bei Kleinwindrädern sind sie aber nicht soo selten, als Beispiel sei mal der Black 300 genannt, der nur aufgrund seines
eisenlosen Generators so gute Erntewerte erzielt, oder z.B. die Ruthland Windräder, es gibt auch noch einige
andere Hersteller die die Vorteile von eisenlosen Generatoren nutzen.
Man kann einen Generator durchaus auch mit einem Luftspalt von 5mm und mehr bauen, der Generator wird dann nur
viel grösser und teurer, sein Wirkungsgrad bleibt gleich gut, seine Effizienz (Verhältnis von Grösse zu Abgabeleistung)
sinkt allerdings, das verwechseln viele mit dem eigentlichen Wirkungsgrad der das Verhältnis von zugeführter
mechanischer Energie zu abgegebener elektrischer Ernergie darstellt.
Ein Servomotor ist durch seinen Innenwiderstand für 12V Anwendungen nur sehr bedingt geeignet, denn hier
wird bei höheren Strömen enorm viel Energie am Innenwiderstand des Spulenpakets verbraten.
Das der Innenwiderstand von Servomotoren so gross ist ergibt sich aus der Tatsache das diese Motoren meist für
weit höhere Spannungen konstruiert und ausgelegt sind als 12V, teilweise bis 500 Volt.
Für kleine 12V Ladeleistungen können die Verluste noch akzeptabel sein. Man kann sich die Verluste selber auf
einfache Weise ausrechnen wenn man zuvor den Innenwiderstand misst.
Für die Nutzung höherer Spannungen sind Servormotoren besser geeignet weil dort die strombedingten Verluste
am Innenwiderstand proportional kleiner ausfallen. (höhere Spannung = bei gleicher Leistung geringerer Strom)
Ich glaube ich zeichne mal ein Diagramm dann kann jeder selber entscheiden ob er bei einem bestimmten
Innenwiderstand des Generators und einer Wunschabnahmeleistung die Verluste noch in Kauf nehmen möchte.
Ein Getriebe wäre bei einem Servormotor, bei einem im Durchmesser 150cm grossen Windrad, Pflicht denn diese
Motore arbeiten in recht hohen Drehzahlbereichen und auch um lediglich 12V abzugeben brauchen die schon einige
Umdrehungen/min.
Grüsse
Bernd