Es handelt sich dabei um einen so genannten Klauenpolgenerator.
Wie Peter schon richtig gesagt hat, liegen an den "Fingern" bzw. den Klauen jeweils unterschiedliche
Magnetpole an und das wechselt mit jeder neuen Stellung der Magnetglocke und das ist auch gleich eines
der Geheimnisse der enormen Leistung, nämlich die vielen Pole pro Umdrehung die bei meinem Shimano
immerhin 14 Hz pro Umdrehung erzeugen, also 28 Magnete pro Umdrehung in dem Winzling.
Der Vorteil dieses Generators ist das er die Kraft sämtlicher Magnete über die Finger in einer einzelnen
Spule konzentriert, was zur Folge hat das er dadurch, zusammen mit der grossen Polanzahl, trotz winziger
Abmessungen schon sehr früh sehr hohe Spannungen erzeugen kann. So gelingt es meinem Shimano ab
ca. 30 U/min (mit Verdopplerschaltung) einen 12V Akku zu laden, wer hätte das gedacht, ich jedenfalls nicht.

Wo Licht ist, ist aber meist auch Schatten. Das was man am Aufwand beim Spulenaufbau einspart,
dürfte man hier zeitlich in den Bau der aus Trafoblech bestehenden Klauenfinger investieren.
Wenn einem dafür eine praktikable Lösung einfällt könnte so ein Klauenpolgenerator eine sehr interessante
Maschine werden.
Anmerken möchte ich noch, wie es Jürgen ja auch schon sagte, das diese Generatoren relativ lange Eisenstrecken
haben, nämlich die Klauen, durch die das Magnetfeld einen langen Weg zurück legen muss. Das führt unweigerlich
zu nicht ganz geringen (Um)Magnetisierungsverlusten die sich in einem recht mässigen Wirkungsgrad äussern.
Wenn ich mich recht entsinne liegt der selbst beim SON kaum über 65 %, der Rest ist Verlust.
Beim eisenlosen dürfte der Wirkungsgrad beim Ladebeginn bei ca. 95% oder mehr liegen und dann mit zunehmender
Belastung naturgemäß etwas sinken.
Zum anderen hat der Klaunepolgenerator, bedingt durch seine Leistung bei geringer Drehzahl, ein sehr ausgeprägtes
Rastmoment und er ist in der Bauform des Nabendynamos auch "nur" ein Wechselstromgenerator und kein
Drehstromgenerator. Das heisst er "rubbelt" die ganze Windradkonstruktion erheblich durch und das hört man
schon recht deutlich. Drehstromkonstruktionen arbeiten erheblich leiser. Auch mit zwei Nabendynamos wie bei Stav
kann man durch geschickte Montage diesen Effekt etwas mindern.
Dennoch finde ich den Bau eines Klauenpolgenerators eine gute Idee. Vielleicht kann man auch Ferrit als Material
einsetzen und somit die Ummagnetisierungsverluste etwas minimieren. Zumindest als Spulenkern müsste das gehen.
Falls Peter direkt an die Verwendung eines Nabendynamos denkt, was den Aufbau des Windrades natürlich erheblich
erleichtern würde, so kann ich berichten das selbiger bei einer 12V Nutzung maximal ca. 5 bis 7 Watt abgeben
kann. Diese Grenze entsteht durch die gesetzlich vorgeschriebene Auslegung der Nabendynamos auf max. 500 mA.
Grüsse
Bernd