Drehzahlmessung / Frequenzmessung

[Greif30]

eine Frage noch zu den Kondensatoren.
Welche kommen in den oben gezeigten Schaltungen zum Einsatz?
Elkos (die Masse wird ja bie beschrieben nach dem Gleichrichter geholt) oder doch eher Folkos (MKP,MKS)?

Grüße Sven

[andreas]

Hallo Sven,

die Cs im Tiefpass müssen ungepolt sein. Auf der Phase kommt eine Wechselspannung herein. Der 2907 reagiert genau auf die Nulldurchgänge an seinem Eingang, der kann schon einige Volt in beide Richtungen am Eingang vertragen. Als Cs habe ich Vielschicht-Keramik-Cs in Smd verwendet, die gibt es problemlos bis zu zweistelligen µF. Und natürlich sind die ungepolt.

Der Tiefpass sollte so dimensioniert werden, dass sich über den gesamten Spannungs- und Drehzahlbereich eine gleichmäßige Eingangsspannung am 2907 einstellt. Der Zusammenhang zwischen Spannung und Drehzahl (Frequenz) ist linear, aber das Verhältnis von beiden ist je nach Generator unterschiedlich. Wenn man das einmal ausgemessen hat, kann man den Tiefpass am Simulator so weit optimieren, dass man eine passende Kurve hinbekommt. Im Gegensatz zu den sonst gewünschten Frequenzverläufen sollte dieser Tiefpass eine nahezu linear abfallende Spannungskurve haben. Dabei sind auch größere Abweichung von dieser Kurve erlaubt, da der 2907 dies durch seinen großen Eingangsspannungsbereich toleriert.

MfG. Andreas

[Greif30]

So, habe jetzt die ganze Schaltung mal auf einem
Steckboard zusammengeschraubt.

Aber irgendwie wird der LM 2917, den LM2907 konnte ich nicht
auftreiben, doch etwas heiß ? Am Ausgang kann ich auch nichts feststellen.

Habe mal ein Bild gemacht, kann es sein, das ich vielleicht doch
Keramikkondensatoren nehmen sollte?

P1040549.JPG (225.82 KiB) 9515-mal betrachtet

[andreas]

Hallo Sven,

der 2917 enthält eine interne Z-Diode parallel zur Speisung und darf nur über einen Längswiderstand gespeist werden. Ich empfehle einen Blick ins Datenblatt. Und einen neuen Chip, weil er es vielleicht nicht überlebt hat. Normalerweise bleibt der völlig kalt.

MfG. Andreas

[Greif30]

Danke Andreas,
zum Glück bestelle ich immer zwei gleichzeitig, weil ich aus der Erfahrung weiss,
das im Eifer des Gefechtes immer mal was schief geht, bzw. durchbrennt.

Nachdem ich die blöden 470Ohm vor den Pin 6 gehängt habe, funktioniert das Ganze
schon einmal. Jetzt geht es aber an die Feineinstellung des LM2917 da Änderung der
Ausgangsspannung noch im mV Bereich liegt.

Werde das Ganze mal mit der maximal zu erwartenden Frequenz abgleichen.

Aber leider funktioniert das Ganze nur über zwei Phasen am Eingang, bzw. Eingang und
Masse. Mein Messgerät ist da etwas empfindlicher. Es misst schon Frequenzen mit nur
einer Phase des Generator und dem Gittermasten. Das macht mir noch etwas Kopfschmerzen,
da ich wohl mit zwei Phasen und somit bis zu 80Volt Wechselspannung über einen Spannungsteiler
auf den LM2917 gehen muss.

Oder gibt es noch eine andere Lösung ?

Grüße Sven

[andreas]

Hallo Sven,

ein heutiges Vielfach-Messgerät ist so hochohmig, dass es auch bei ganz schwacher Ankopplung etwas anzeigt. Der Drehzahlmesser braucht dagegen schon eine galvanische Verbindung und daran einige hundert mV zum Arbeiten. Miss mal bei angeschlossenem Lm2917 die Wechselspannung an seinem Eingang gegen Masse. Mit einem halben Volt muss der auf jeden Fall eine Ausgangsspannung liefern. Aber ein paar Hertz sollten es schon sein. Ersatzweise tut es die Wechselspannung aus einem kleinen Netztrafo als Frequenzquelle.

MfG. Andreas

[Greif30]

Danke Andreas für die schnelle Antwort.
Habe soeben das Ganze mal mit meinem Windmax1000 von Schams in Betrieb
genommen. Eingang abgegriffen über eine Phase und die Masse habe ich mir nach dem
Gleichrichter geholt. Und was soll ich sagen, es funktioniert.

Werde morgen noch den Tiefpass mit in die Schaltung aufnehmen und eventuell
das Ganze noch auf meinen Scheibengenerator abgleichen.
Ergebnisse folgen dann.

Bilder der fertigen Anlage dann auch demnächst.