Blech für C- Rotor Flügel

Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Bernd » So 19. Apr 2009, 22:12

Hallo Leute

Ich plane einen C- Rotor mit ca. 1m Durchmesser und auch Höhe.
Ich wollte die Leitflächen der Flügel aus Alublech anfertigen. Im Augenblick denke ich
dabei an 3mm Blechstärke. Meint ihr das wäre zu dünn, zu dick oder gerade richtig ?
Diese Bleche hätten dann etwa 100cm x 30cm und wären im Rotorradius gewölbt.
Apropo vielleicht hat jemand eine praktische Idee wie man derart dickes Blech im
Rotorradius formen könnte ?

Grüsse

Bernd
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Menelaos » So 19. Apr 2009, 23:08

Guten A-bernd :D

3mm sind mehr als Genug. Durch die Wölbung erhöht sich die Stabilität im Verhältnis zum geraden Blech um ein Vielfaches.
Ich werde demnächst einen Repeller mit 4m Durchmesser bauen lassen und für den Flügel ebenfalls "nur" 5mm Alublech verwenden welches ich entsprechend lasern und biegen lasse. Die Statik dazu habe ich durchrechnen lassen und festgestellt dass es ausreichend ist, mit 100% Reserve zur 50 Jahres-Böe.

Formen kannst du es selbst wohl nur pfuscherhaft, da solltest du zu jemandem gehen der eine (CNC)-Biegepresse hat. EInen Link dazu habe ich in deinem anderen Threat gepostet

Gruß
Max
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Bernd » Mo 20. Apr 2009, 07:12

Hallo Max und vielen Dank für den Link. Leider ist diese Firma aber sehr weit weg von mir
so das ich da nicht einfach hingehen kann.
Ich habe schon einen Flügel aus 2mm Blech, ein 50cm Flügel und muss sagen das es stabil ist,
aber nicht so das ich sagen würde aussergewöhnlich stabil. Deswegen habe ich Bedenken daraus
ein 4 mal so grossen Flügel zu bauen. Bei einem Vertikalläufer wird das Material auch stärker
beansprucht als bei einem horizontalen, dessen Fliehkraft den Flügel gewissermassen gerade zieht
und der nicht so extremen Lastwechseln unterworfen ist.

Grüsse

Bernd
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Menelaos » Mo 20. Apr 2009, 13:21

Nunja, nun heißt doppelte Materialstärke aber auch nicht doppelte Festigkeit sondern wesentlich mehr und 5 mm ist recht stark. Ich sehe da keine Probleme. Vielwichtiger ist da die Verbindung zwischen Tragarm und Leitfläche da dort die gesamte Last ansetzt. In diesen Bereichen sollte man verstärken oder die Last aufteilen, z.B. durch einen V-Tragarm wie er auch dem Felgen-Canstein zu sehen war.

Die Bleche sind ja nicht sooo groß und passen von den Abmaßen her noch in ein normales DHL Paket, kannst du dir also auch günstig schicken lassen- kein Problem. Du musst da ja auch nicht unbedingt hin, dein Werkstück ist ja nun nichts Kompliziertes. Du musst ja eigentlich nur Länge, Breite und biegeradius angeben. Für meine Naben bin ich da auch nicht extra hingefahren. Wenn du davon Ahnung hast, kannst du auch direkt eine CAD Datei hinschicken. Das könenn die dann ohne viel Aufwand auf ihr EIngabeformat ummünzen. SO habe ich das damals auch gemacht, nur wegen der Rotorblätter war ich dann da weil es dort viels zu beachten gab .

Aber es muss ja auch nicht diese Firma sein, von mir war sie nur 100 km weg und deshalb habe ich mich dafür entschieden. Es gibt in Deutschland zig Betriebe die über die selbe Maschinerie verfügen und dir ebenso weiterhelfen können, sicherlich auch in deiner Nähe.
Ansonsten kann ich dir empfehlen deinen AUftrag mal bei MyHammer einzustellen und zu schauen wer sich so meldet. Dann muss man nicht selbst suchern sondern wird gefunden- echt praktisch

Gruß
Max
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Bernd » Mo 20. Apr 2009, 16:45

My Hammer, auch ne gute Idee, bin sogar dort angemeldet, hab es aber noch nie genutzt.
Wenn die auch verschicken und an Endkunden und nicht nur an Firmen verkaufen, dann wäre
das ja klasse. Ich wäre jetzt nicht davon ausgegangen das so eine Firma so ein Miniautrag
interessiert, zumal wenn sie die Teile noch verschicken müssen. Aber fragen kostet ja nichts.
Meinst du echt die könnten so eine komische Form wie den Vorflügel pressen ?
CNC Presse hört sich ja interessant an. :)

Grüsse

Bernd
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Menelaos » Mo 20. Apr 2009, 18:42

Moin Bernd!

Du glaubst ja gar nicht was die alles pressen und biegen können, da sind den Vorstellungen fast keine Grenzen gesetzt. So einen Vorflügel zu machen ist da eines der simpelsten Anwendungen bei der die Presse wohl fast schon beleidigt ist ;-)

Es gibt firmen die können aus Metall alles abuen, ALLES...

Im Prinzip kannst du einen kompletten C- Rotor aus einer Hand fertigen lassen. Die Leitflächen und Vorflügel werden ausgelasert und zurechtgebogen, das gleiche gälte für das Drehkreuz inklusive kleinster Bohrungen für die Verschraubung am Dynamo usw...
Dann haben solche Leute meist auch die Möglichkeit des CNS- Schweißens aller metallarten, Können also auch die Endkappen lasern und mit Vorflügel und Leitfläche sauber verbinden und das Drehkreuz dran machen....und das ganze geht mit solche einer Präzission und vor allem Geschwindikkeit von statten...unglaublich.
Ich habe das selbst gesehen als ich da war. Die haben Automaten die sich jedes Teil genau zurechtlegen, dann kommt ein weiterer und schneidet dann was draus aus, schwupp der nächste der es verbiegt und abkantet und zack zum nächsten der es verschweißt.

Natürlich machen die auch was für Privatkunden wenn es sich denn für sie lohnt...und genau da liegt der Haken der ganzen Sache.

Die Maschinen müssen programmiert werden, die Programmdaten vorher geschrieben werden. Es müssen die Automaten vorbereitet und mit dem richtigen Werkzeug bestückt werden, es muss das Material herausgesucht werden, je nach Material und stärke das Gas zum schweißen und und und...und jeden Schritt lassen die sich (gut) bezahlen. Das kann natürlich nur wirtschaftlich sein, wenn man eine größere STückzahl herstellen lässt, vor allem dann wenn es sich um komplexe Aufgaben handelt die dann auch jede Menge Vorarbeit erfordern....und hier wird es dann teuer für denjenigen der nur ein Einzelstück anfertigen lassen will. Nicht umsonst habe ich damals 100 Naben und 300 Rotorblätter machen lassen damit es sich für mich stückbezogen gelohnt hat und selbst das war noch recht teuer.

Da man über eine Serienproduktion eines Cansteins in diesem ENtwicklungsschritt jedoch noch lange nicht nachdenken braucht... und du mit deinen Leitblechen und Vorflügel auch eine sehr sehr einfache Form haben willst, wirst du mit den Kosten nicht sehr hoch liegen. Hier werden die Materialkosten das Ausschlaggebende sein. WIe gesagt, ist ja nur ein Rechteck lasern und fix in die Biegepresse....aber wenn du schon dabei bist, dan lass dir doch auch gleich noch die Endkappen machen. Es wird ohnehin Verschnitt anfallen den du zahlen musst und den man dafür mit minimalem kostenmehraufwand nutzen kann.

Ich schätze mal dass du mit Endkappen, Vorflügel und Leitblechen für ein Dreierset-Einzelstück auf etwa 100 Euro kommen wirst, vielleicht etwas mehr. Ob es dir das wert ist must du selbst entscheiden.

Gruß
Max
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Bernd » Mo 20. Apr 2009, 19:05

Das würde ich angesichts der Tatsache das der reine Materialwert schon bei knapp 100 liegt
als überaus günstig ansehen. Ich habe mal die Leitflächen überschlagen mit ca. 30 - 40 Euro,
bezogen auf das aniviserte 1m Modell.

P.S. Ich habe noch nirgends gesehen das du Windräder verkaufst, oder wo bist du mit den
100 Stück hin ?

Grüsse

Bernd
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Menelaos » Mo 20. Apr 2009, 19:23

Naja...okay...ich habe jetzt die genauen Materialkosten nicht im Kopf....aber wie auch immer. Wenn du schon 100 Euro an materialwert hast, dann kannste nochmal vielleicht 50 oder 60 drauf rechnen oder wie war das jetzt gemeint...?

Materialkosten für die Leitflächen= 40 Euro...?
Dann käme meine Überschlag wohl wieder hin...

Ich habe mir die Rotoren damals hauptsächlich machen lassen um selbst damit zu experimentieren. Ettliche habe ich an User des Kleinwindanlagenforums zum Herstellungspreis abgegeben und was jetzt noch übrig ist landet hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0408704639

Gibt auch schon einige Nachahmer die sich das Profil abgekupfert haben aber es dann mit falschen Abständen oder Winkel an die Nabe geschraubt haben usw...kann dann auf jeden Fall nicht ordentlich funktionieren....wie auch immer... Die Restbestände neigen sich dem Ende. Ich selbst werde dann noch etwa 10 bis 15 Stück übrig haben, die ich mir durch den Verkauf der anderen dann subventioniert habe und mit denen ich dann weiterhin tüfteln und bauen kann. Finanziell gelohnt hat sich das ganze nicht, war aber eine tolle Erfahrung, hat riesigen Spass gemacht, mir quasi kostenlose Eigenrepeller gebracht und viele viele Zuschriften von Käufern die mich teilweise auch mit Daten und messwerten auf dem Laufenden halten die ich dazu benutzen kann meine Berechnungen zu perfektionieren. Drehzahlen, Drehmoemnte und Abgabeleistungen für bestimmten WIndgeschwindigkeiten und in Kombination mit verschiedenen Generatoren kann ich nun schon mit Abweichungen von weniger als 10% bestimmen. Das muss erstmal einer nachmachen ;-).
Gelohnt hat es sich für mich dadher also auf jeden Fall!!!

Gruß
Max
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon jb79 » Di 21. Apr 2009, 00:11

Wow gleich 100Stück bauen zu lassen ist mutig, besonders wenn man nicht weiß ob man die auch wieder verkaufen kann, das ist ein ziemlich hohes finanzielles Risiko. 100€*90Stück (da du ja ein paar so praktisch umsonst hast) sind 9k€ :o.
Respekt daß du nun schon fast alle verkaufen konntest und mit den restlichen das Ganze immer weiter optimiert hast.

100€ finde ich trotzdem recht heftig für die paar Bleche (auch wenns perfekt gebogen sind), aber die Firma muß ja auch von irgendwas leben...
lg Jürgen
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Re: Blech für C- Rotor Flügel

Beitragvon Menelaos » Di 21. Apr 2009, 02:21

100€*90Stück (da du ja ein paar so praktisch umsonst hast) sind 9k€ :o.


Nun ganz so viel war es dann doch nicht, ich verkaufe sie ja nicht zum Herstellungspreis und es steckte ja auch noch viel Eigenleistung drin (lackieren von Naben und Blättern, zusammenstellen von gleichschweren Blättern usw) und dann kommen ja auch noch Ebaygebühren dazu (alleine die betragen schon um die 15 Euro). Am Ende habe ich pro Set etwa 20 Euro für mich. Dass ich die wieder los werde habe ich nie bezweifelt, Qualität setzt sich durch! Der Vorteil ist eben dass ich auch genau die EIgenschaften kenne und diese dann auch weitergeben kann so dass niemand herumraten muss und einfach bestimmen kann was für ein Getriebe verwendet werden muss o.ä.
Den Wirkungsgrad habe ich auf 35 bis 38 % ermittelt. Auch das kann sich denke ich sehen lassen.

Sicherlich sind die Bleche nicht ganz günstig aber es handelt sich ja auch um ein Einzelstück. Als Kleine serie so wie ich sie habe anfertigen lassen kostet es vielleicht nur noch 2/3 des EInzelpreises, da sich die Rüstungskosten auf viele Exemplare verteilen.

Aber mal im Ernst. Wenn ich es richtig gut machen will, dann gebe ich da lieber 100 Euro aus um mir die Bleche ordentlich und gleichmäßig biegen zu lassen als mir für 50 Euro Material zu besorgen und dann 10 Stunden damit zuzubringen das ganze irgendwie in eine form zu bringen die dem was ich eigentlich wollte nicht einmal nahe kommt...

Es ist halt ein Hobby und das kostet eben Geld, wenn es mehr einbringt als man dafür ausgibt, dann ist es ein Beruf...meine Meinung...

Gruß
Max
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