Auf der Suche nach Möglichkeiten, wie man in Minuten etwas zur Stromerzeugung im ganz kleinen Rahmen
bauen könnte, stiess ich dieser Tage auf folgende Idee.
Ich kaufte einen CPU-Kühler auf dem ein 120mm Lüfter montiert war den ich nicht benötigte.
Aus einer Laune heraus hielt ich den demontierten Lüfter einfach mal vor meinen grossen Tischventilator.
Sehr zu meinen Erstaunen drehte der ausgebaute Lüfter, nach dem Überwinden eines kräftigen Haltemomentes,
mit sehr hoher Drehzahl im Luftstrom. Kein anderes Miniwindrad drehte bei meinen Experimenten bisher derart schnell.
Ich holte das Meßgerät und konnte max. ca. 1,6 Volt ermitteln die der Lüfter dabei als "Generator" erzeugte.
Das mag erstmal wenig erscheinen, aber man kann ja sehr einfach mehrere solche Lüfter koppeln.
Aber jetzt kommts...
Bei dem Versuch den innenwiderstand zu ermitteln bemerkte ich das der Lüfter ja ein Brushlessmotor ist, dem
eine Elektronik vorgeschaltet ist. Ich öffnete daher den Motor und führte die beiden Phasen ( die meisten derartigen
Lüfter sind 2 Phasen Motoren) direkt aus den Gehäuse VOR der Elektronik heraus. Diese Arbeit ist leider etwas
kniffelig weil solche Lüfter nicht für Demontagen gebaut worden.
Ich hielt das "Windrad" wieder in den Luftstrom und ermittelte erneut die abgegebene Spannung, diesmal Wechselspannung.
Sehr zu meinem Erstaunen betrug die Spannung jetzt maximal schon ca. 4 Volt.
Daraufhin schloss ich meine Spannungsverdoppler Gleichrichterschaltung an den Ausgang und man glaubt es kaum,
optimal im Windstrom des Zimmerventilators positioniert ergaben sich tatsächlich etwas über 12 Volt !
Damit hätte ich nie gerechnet !
Natürlich ist die abgegebene Leistung sehr bescheiden, reicht aber um eine Power LED zu betreiben oder auch um
einen 12 Volt Akku gaaaanz langsam zu laden.
Ich erzähle das auf die Gefahr hin jetzt als erstes gleich wieder Einwände zu hören das so ein Lüfter nicht gerade
wetterfest wäre und seine Lagerung vermutlich auch nicht 10 Jahre halten würde. Das mag ja alles sein.
Dennoch finde ich es ein wunderbares Erlebnis und ideal für einfache Experimente geeignet.
Stichwort Experimente.
Wenngleich ich da das Kernziel des Forums damit verlasse, nämlich Vertikalläufer, so finde ist so einen Lüfter dennoch die
wirklich ideale Plattform für Experimente mit Mantelturbinen.
Mantelturbinen sind Windräder die mit einer Art Trichter HINTER ( nicht vor ) dem Repeller ausgestattet sind.
Beispielsweise so :
Durch diesen "Trichter" ergibt sich eine art Sog im Inneren die die Luft im Inneren des Mantels beschleunigt.
Als ich ein Stück Pappe schräg an den Lüfterrahmen, ähnlich dem Mantel einer Mantelturbine hielt, konnte ich
feststellen das dessen Dehzahl im Windstrom leicht zu nahm.
Aus 4 Stücken Pappe könnte man sehr leicht eine einfache Mantelturbine bauen. Das wäre ganz sicher auch etwas
für ein Schulprojekt. Auch ich werde das noch ausprobieren und über die erzielten Ergebnisse berichten.
Grüsse
Bernd