Elektromofa SOLO Electra gekauft

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 28. Okt 2012, 18:17

Hallo Gert, ich glaube dann ist deine Gabelbrücke nicht mehr original. Vermutlich hatte der Vorbesitzer
da schon mal gebastelt. Ich kenne die Electras nur mit der Gabelbrücke aus Aluguss und dem Zeigervoltmeter.

Nur empfehlen kann ich euch anstatt eines einfachen Voltmeters gleich so ein "Multi-Wattmeter" zu kaufen
wie ich es auch verwende. Das summiert die Verbrauchsdaten hoch und zeigt die aktuelle Spannung
an und ausserdem zeigt es Maximalwerte an sowie die aktuelle Leistungsaufnahme. Die Dinger kommen
aus dem Modellbau.
Der Haken an der Sache ist das durch das Ding der volle Strom hindurch muss wenn man das ganze nicht
abändern will. Das heisst das Ding müsste dann in die Nähe der Akkus montiert werden.

Zu dem Schweden:
Ich habe in letzter Zeit selten so interessante Videos zum Selbstbau von Elektromotoren gefunden wie eben
diese Videos von dem Schweden. Am meisten fasziniert mich das es ein Typ ist der alles aus Holz baut und trotzdem
wahre HighTech Geräte erschafft.
Sehr interessant auch das er 10 superdünne Drähte miteinander verdrillt und daraus seine Spulen wickelt für
seine eisenlosen Generatoren. Im Prinzip genau das was wir hier anhand von Verlustleistungsmessungen zur
Wirbelstrombildung auch heraus gefunden haben.
Wirklich sehr beeindruckend der Knabe. Hier ein Video das das eben beschriebene gut zeigt :

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... KaDcgA4cIc


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon ÖkoFAN » So 28. Okt 2012, 19:30

@ Bernd:
Sehr interessant auch das er 10 superdünne Drähte miteinander verdrillt und daraus seine Spulen wickelt für seine eisenlosen Generatoren.
Genau das erinnerte mich an Dein Scheiben-Projekt :D
Sonnige Grüße von Michael
ÖkoFAN
 
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 28. Okt 2012, 20:43

Ja mich natürlich auch. ;)
Er hat es sogar noch weiter auf die Spitze getrieben und ich denke das ist auch gut so denn die Wirbelströme
nehmen bei hohen Drehzahlen heftig zu.
Eine "normale" Spule (ich verwendete ja keine geschlossene Spulen) aus einem Strang vieler Einzeldrähte zu wickeln,
das habe ich bis jetzt nur bei ihm gesehen und ich gehe davon aus das es seine Verluste stark minimiert.

Schade das er nur auf kommerzieller Basis seine Infos preis gibt.

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon seb » Mo 29. Okt 2012, 07:39

Ich finde es allerdings verwunderlich, daß hier kein Eisen zur Verwendung kommt. Damit ließe sich noch einiges mehr heraus holen.
Und ich denke, daß es günstig wäre sich hier an industriellen Motoren zu orientieren. Interessant wäre die Wirkungsgradangabe des Schwedenmotors!
Viele Grüße

Sebastian


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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Mo 29. Okt 2012, 08:26

Das fehlende Eisen finde ich genial.
Noch mehr heraus holen bei einem so simplen Selbstbau eines Motors .... die 110 kmh sprechen doch für sich.
Das mit Eisen mehr zu holen wäre kann auch ein Trugschluss sein denn Eisen bringt auch viele Nachteile mit sich.

Zum einen lässt sich ein eisenloser im kompletten Eigenbau, man sieht es in seinen Bildern, viel leichter herstellen als
ein eiserner bei dem man doch immer an vorgegebene Eisenpaketdimensionen gebunden ist. Das dürfte überhaupt
der grösste Vorteil sein das es so einfach ist eisenlos etwas selber zu bauen.

Zum anderen hat ein eisenloser keine Querschnitts- oder Sättigungsprobleme mit seinem Kernmaterial Luft, ganz
im Gegensatz zu seinen eisernen Kollegen.
Es gibt beim eisenlosen auch keine Hysterese-oder Ummagnetisierungsverluste auch keine Wirbelströme im Eisen
und einzig die Wirbelströme im Leiter sind beim eisenlosen kontraproduktiv, aber dem hat er ja stark entgegen gewirkt.
So kann er sehr hohe Drehzahlen/Freuenzen verwenden ohne grössere Verluste in Kauf nehmen zu müssen.
Das seine Spulen in ein Holzbett eingeklebt sind spricht schon alleine dafür das dort
keine allzu grossen Verluste auftreten dürften. Der Wirkungsgrad dürfte exellent sein und eiserne
Konstruktionen in einem grossen Nutzungsbereich vermutlich weit übertreffen. Wir wissen ja das z.B. eisenlose
Dual-Scheibengeneratoren, je nach Bauausführung, im Wirkungsgrad insbesondere im häufig genutzten
Teillastbereich meist sehr deutlich über 90% liegen.

Außerdem war sicher der Selbstbau des Motors ein treibender Gedanke und nicht die Verwendung oder der
Umbau eines normalen fertigen Elektromotors.

Ich finde es sehr beeindruckend das er mit dem hölzernen Motor deratige Leistungen vollbringen kann.
Die Verwendung eines ganz normalen Standard E-Motors hätte mich hingegen kalt gelassen, das kann ja jeder. :)

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Rollergert » Mo 29. Okt 2012, 09:45

Ich jetzt nicht, aber das Holzteil finde ich auch gut.
Holz halte ich nach wie vor für einen hervorragenden Konstruktionswerkstoff.
Auch im Fahrzeug-oder Flugzeugbau, wobei dessen spezielle Eigenschaften und Eigenheiten allerdings heute immer weniger Leuten bekannt sind und sich alle Welt statt dessen auf irgendwelche Karbonfasern stürzt.
Die sind so toll aber auch nicht, wenn man den Blick von deren beeindruckenden Zugfestigkeiten mal auf andere, nicht minder wichtige Kriterien ablenkt.

Vielleicht kann man den Schweden ja zu einer Mitarbeit hier animieren.
Scheint ein heller Kopf ohne eingefahrene Altlasten zu sein.
Gruß vom Gert
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Mo 29. Okt 2012, 19:11

Auch im Fahrzeug-oder Flugzeugbau, wobei dessen spezielle Eigenschaften und Eigenheiten allerdings heute immer weniger Leuten bekannt sind

Da sprichst du mir aus der Seele ! Holz wird viel zu oft als Baustoff belächelt und ihm werden zu Unrecht schlechte
Eigenschaften angedichtet, allen voran eine schlechte Maßhaltigkeit, Haltbarkeit etc.
Im Versuch konnte ich beispielsweise nachweisen das z.B. Multiplexholz fast nur noch in der Plattenrichtung quillt und schwindet.
In der Richtung der Holzlagen schwindet es ca. um den Faktor 15 x mal weniger wie "normales" Holz.
Wenn man diese Dinge konstruktiv bedenkt die, wie du ja schon geschrieben hast, vielen gar nicht bekannt sind,
dann erhält man einen prima zu bearbeitenden "natürlichen" Baustoff.

Das der Schwede hier mitarbeiten möchte/würde schliesse ich für mich mal aus denn der hat ja sogar Kommentare zu seinen
YouTube Videos gesperrt. Der bastelt zwar gerne, möchte aber daraus unbedingt Provit schlagen und nicht mit anderen diskutieren.

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon seb » Mo 29. Okt 2012, 21:01

Klar ist das eine tolle Leistung, 110 km/h mit einem so simplen Motor.
Trotzdem interessiert mich der Wirkungsgrad. Vielleicht ist der gar nicht so schlecht und ließe sich konstruktiv noch verbessern.

Der Motor hat aber auch eine stattliche Größe: 366mm Ø.
Man kann es auf den Bilder mit dem Motorrad gut sehen. So viel Platz ist da nicht mehr für die Akkus. Aber man könnte ihn als Radnaben-Motor bauen.
Dann ist wieder Platz für Akkus.
Viele Grüße

Sebastian


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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Mo 29. Okt 2012, 21:29

Ich nehme an das du grundsätzlich einen schlechten Wirkungsgrad vermutest wenn es sich nicht um industrielle gefertigte
Drehstrommotore oder um Eigenbau BLDC Motore handelt. Zumindest habe ich bislang den Eindruck gewonnen.
Ich glaube nicht das dem so ist und ich denke es ist grundsätzlich auch egal ob mit Bürsten oder ohne, also ob Gleichstrommotor
oder Wechselstrom/Drehstrommotor.

Sagen wir mal so, ich denke mal man müsste sich schon recht ungeschickt anstellen um mit einem mit Neodymmagneten bestückten
eisenlosen Dual (!) Scheibengenerator/Motor zumindest im Teillastbereich unter 90% Wirkungsgrad zu kommen.
Bei Vollast kann es anders aussehen, muss es aber nicht zwingender Weise, denn das einzige was maßgeblich Verluste
erzeugt ist der Innenwiderstand und die Wirbelstromeinwirkungen auf die Leiter. Beiden kann man, eine saubere
Konstruktion voraus gesetzt, gut entgegen wirken.

Um bei einem nicht allzu großen eisernen Motor/Generator auf deutlich über 90% zu kommen muss der Hersteller sich
schon ganz schön ins Zeug legen. Hier sind meist geringere Wirkungsgrade die Regel.

Für 110 kmh sind meiner Einschätzung nach mindestens 10 PS oder 7,5 Kw nötig, vielleicht auch deutlich mehr.
Bei beispielhaft angenommenen (geringen) 80% Wirkungsgrad würden in der Wicklung dabei mind. 1500 Watt an Abwärme anfallen.
Das ist in etwa das was eine Kochplatte auf mittlerer bis hoher Einstellung zieht.
Ich denke das würde die holzumhüllte Statorwicklung, wenn denn tatsächlich so viel Verluste auftreten würden, selbst bei sehr guter
Kühlung nur sehr kurz aushalten.
Ich mutmaße daher das der Wirkungsgrad seiner Konstruktion vermutlich nicht wirklich schlecht sein wird.

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Rollergert » Mo 29. Okt 2012, 22:07

Das mit den 10 PS kommt hin.
Die Verlustwärme würde mir auch Kopfschmerzen machen.
Vielleicht nähme man als Basis besser Pertinax oder Novotex.
Die besitzen deutlich bessere Form- und Temperaturbeständigkeit.
Gruß vom Gert
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