Elektromofa SOLO Electra gekauft

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon vm » Di 30. Sep 2014, 21:56

Hallo Bernd

Auf dem Großen Ritzel war die Kette die zu dem 500Watt 24 Volt E-Motor ging ( der Motor hatte ein sehr kleines Ritzel ca. 10 Zähne denke ich, hab,s auf die schnelle nicht gefunden , die Kette liegt auch noch irgendwo :? )

Auf dem kleinen Ritzel die Kette zu den Pedalen. Beide Ritzel haben einen voneinander unabhängigen Freilauf !!
Im Grunde das gleiche wie du brauchst da deutlich weniger Verluste, da nur einstufige Kettenübersetzung und somit keine Zwischenwellen ,Lager Lager,Lager Keilriemen.......und das ganze gedöns ;)

Womit wir aber wieder beim langsam drehenden E-Motor währen damit das hintere Ritzel nicht zu riesig wird denn das vordere kann man nicht ewig verkleinern.

Allerdings könnte in der Leistungsklasse so ein Planetentrieb gut mitspielen wie Manfred gerade in der Mangel hat.
Allerdings würde ich keine so hohe Untersetzung wählen eher 4:1 und den Rest mit der Kette damit das Moment an der Kette nicht zu hoch wird

@Mike

Doch die habe ich schon bemerkt , sie ist aber recht nutzlos da sie keine Brüche ausgibt , erst recht bei der Gewindesteigung weshalb ich dafür Tabellen nehme ( gibt es zur genüge im Netz )
Das gängig bezog sich auf Fahrradteile , ich glaub nicht das die Chinesen da was eigenes erfunden haben , immerhin kommen 80-90 % aller Fahrradteile von dort

mfg.Volker
vm
 
Beiträge: 1256
Registriert: So 8. Jan 2012, 19:10

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Rollergert » Mi 1. Okt 2014, 10:25

vm hat geschrieben:Womit wir aber wieder beim langsam drehenden E-Motor währen damit das hintere Ritzel nicht zu riesig wird denn das vordere kann man nicht ewig verkleinern.


Es gibt die Faustregel, daß man bei einem Kettenrad nicht unter 12 Zähne gehen soll, weil ansonsten die Abrollbewegung sehr stark ungleichförmig wird.
Ich schrieb ja schon, daß ein Kettenrad im Gegensatz zu einem Zahnrad ein Polygon ist, bei dem die "Ecken" um so stärker hervortreten, je weniger davon vorhanden sind.
Außerdem wird die Kette durch den dann stark vergrößerten Knickwinkel im Gelenk stärker beansprucht.

Das größere Kettenrad dagegen sollte wiederum nicht mehr als die vierfache Zähnezahl haben, weil sonst der Umschlingungswinkel am kleineren Gegenpart stark abnimmt und die Zahl der dort unter Last stehenden Zähne reduziert, was natürlich für den einzelnen Zahn eine höhere Belastung darstellt (wenn man nicht mit einem festen Kettenspanner arbeitet, der den Umschlingungswinkel wieder vergrößert).

Wenn Ihr mal seht, wie das so bei Mofas von Kreidler, Hercules & Co. im Sekundärtrieb gelöst wurde, dann trefft Ihr fast durchgängig auf Übersetzungsverhältnisse von annähernd 1:3 mit einer vorderen Zähnezahl von 12.
Abweichungen im überschaubaren Rahmen davon gabs eigentlich nur, wenn bei vorgegebenem Motor verschiedene Radgrößen oder der Unterschied zwischen der Mofa- (25 km/h) und Mopedversion (40 km/h) auszugleichen waren.
Gruß vom Gert
Rollergert
 
Beiträge: 179
Registriert: Di 28. Aug 2012, 19:27
Wohnort: Köln

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Mi 1. Okt 2014, 19:07

Hallo Gert, das hast du sehr schön erklärt.
Tatsächlich lernt man einiges dazu wenn man sich mit Dingen, die man bisher gar nicht weiter beachtete, näher beschäftigt.
Ich befürchte ausserdem das auch das Abrollgeräusch der Ketten auf dem Kettenrad mit abnehmender Zähnezahl zunimmt weil
das Kettenglied immer schneller/härter auf dem Ritzel (bei gleichbleibender Kettengeschwindigkeit) aufsetzt wenn es einen geringen Durchmesser hat.
Bzw. befürchte ich das nicht sondern das ist ja Fakt. Irgendwo hatte ich eine Quelle zu diesem Thema mal gepostet.

Für mich war auch interessant zu erfahren das bei einem Zahnriemenantrieb die übertragbare Leistung abnimmt wenn man das antreibende Riemenrad
verkleinert. Im Falle meiner Planung kam ich dann schnell unter 1kW übertragbare Leistung. Der Grund liegt an den zunehmenden Zugkräften die auf dem
Riemen lasten und vor allen an der abnehmenden Anzahl von Zähnen die sich zeitgleich im Eingriff auf der Riemenscheibe befinden und der erhöhten
Belastung für die Zähne die im Eingriff verbleiben.
Wenn man mal nachrechnet sind so ziemlich sämtliche Zahnriemenantriebe der Chinascooter deutlich unterdimensioniert.

Heute habe ich mich daran gemacht die beiden Nadellager aus Electra Zwischenwelle heraus zu bekommen, soviel vorab, es war die Hölle.
Ich dachte mir "die gehen bestimmt leicht raus und dann kannste die besser reinigen"..........
Tatsache war, die gingen eigentlich gar nicht raus... :)
Das Ausdrücken verlangte soviel Kraft das ich zunächst aufgab und dachte die wären vielleicht von beiden Seiten bis zu einem Vorsprung in der Mitte
des Wellentunnels eingepresst worden so das man sie nicht beide gleichzeitig zu einer Seite ausdrücken kann.

Lange Rede kurzer Sinn, mit brachialischer Gewalt, kurz bevor der Schraubstock aufgegeben hätte, lössten sich die Lager mit mehreren lauten Knallen stückchenweise.
Der Pressdruck sprengte eines der Lager und mich wunderte eigentlich das ich nicht beide zu Briefmarken zusammen quetschte.

Nachmessen mit meinen bescheidenen Messmitteln ergab eine fast 1/10mm(!) zu kleine Bohrung in der Zwischenwelle und ca. 2/100mm Übermaß beim Lager.
Mir ist schleierhaft wie die das da überhaupt reinbekommen haben ohne das die Lager dabei kaputt gingen.
Ich nehme an so eine Welle wird normalerweise mit einer Reibahle auf 0 Maß aufgerieben ?
Vor einer Neumontage muss ich mir wohl überlegen wie ich die Bohrung um ein paar hundertstel erweitere, ich will die neue Lager nicht zerquetschen.

Übrigens hinterlies der Krafteinsatz einige leichte Spuren an der äusseren Oberfläche und Stirnseite der Welle was mir klar machte das diese nicht gehärtet ist.
Muss sie ja eigentlich auch nicht weil die Nadellager ihr eigenes Gehäuse/Lauffläche mitbringen.

Da während der ganzen Prozedur der gesamte Pressdruck notgedrungen auch auf dem Flansch des aufgepressten Ritzels lag wurde mir klar das man dieses nicht
zerstörungsfrei herunter bekommen kann. Das müsste ich wohl aufsägen um es zu entfernen.

Bild
Bernd
 
Beiträge: 8417
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Sa 11. Okt 2014, 21:42

Hi, ich wollte mal wieder ein paar Fotos zeigen.
Die zu enge Bohrung der Zwischenwelle werde ich mit einer Reibahle etwas erweitern.

Zwischenzeitlich sind ein paar Riementeile bei mir eingetroffen. Ich will ja den simplen Keilriemen durch einen Zahnriemen vom
Typ HTD 5M 15mm ersetzen.
Das Foto zeigt die nötigen Einzeteile.
Eine Riemenscheibe mit Taperbuchse und eine kleine Riemenscheibe für den Motor, beide mit Bordscheiben, beide aus Stahl.

Bild

Was man auf dem Foto nicht sieht ist das extrem hohe Gewicht der großen Riemenscheibe.
Sie ist im Prinzip massiv aus Stahl gefertigt und wiegt zusammen mit der Taperbuchse fast 1kg!
Da beim Beschleunigen und Abbremsen immer diese 1kg bewegt werden müssen habe ich da etwas bedenken das das ganz schön am Riemen zerrt.
Immerhin wird die Welle mit dieser Riemenscheibe fast 1000 U/min schnell rotieren.
Irgendwie gefällt mir dieses hohe Gewicht gar nicht.


Bild

Diese "Taperbuchse" ist ein leicht kegelförmig geformter Eisenring der mit Hilfe von Madenschrauben auf der Welle und in der Riemenscheibe verklemmt.
Somit werden Riemenscheibe und Welle kraftschlüssig miteinander verbunden.
Hier mal ein Bild wie es in etwa fertig aussehen wird:

Bild
Bild
Bild


Außerdem habe ich mich für einen Motor entschlossen und ihn bestellt.
Es ist ein Gleichstrommotor mit Bürsten der Firma Unite Motor Typ My1020.
Der Motor hat die Eckdaten 48Volt und 1kW Abgabeleistung.
Er ist ein ganz schöner Brummer und wirkt in der Realität größer als auf den vielen Fotos die man im Internet findet.
Zum besseren Größenvergleich habe ich mal ein Feuerzeug daneben gelegt.

Bild
Dummerweise muss ich den Motor an der Electra "anders herum" laufen lassen, also plus auf minus und umgedreht.
Rein optisch scheinen die Bürsten symetrisch angebracht zu sein.
Laut Hersteller soll die Drehrichtung deswegen auch egal sein aber er wird lauter wenn er "verkehrt herum" läuft.
Vielleicht gibt sich das ja noch.

Ich habe den Motor mit 12 und mit 24V zum testen betrieben und muss sagen wenn man einfach so die Spannung drauf gibt reisst
es einem den Motor glatt aus der Hand, so schnell läuft er an und so stark ruckt er dann aufgrund der Massenträgheit des Rotors.
Als Grund für diesen blitzartigen Anlauf habe ich einen enorm niedrigen Innenwiderstand von etwa 0,3 Ohm ausgemacht !
Da muss ein Controller für Begrenzung des Stromes sorgen.


Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8417
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon vm » So 12. Okt 2014, 05:33

Hallo Bernd

Ich glaube nicht das daß Kilo der Riemenscheibe das Problem ist , da du ja noch viel mehr in Bewegung setzen wenn der Motor schlagartig hoch dreht.

Der Motor sollte einfach nicht schlagartig hoch drehen .

http://www.ebay.de/itm/Drehzahlregler-f ... 4add7a7a7a

( ist beendet aber frag ihn einfach an , normalerweise hat er immer was da und modifiziert es dir auch gleich, nur Not habe ich auch seine richtige Mailadresse bzw steht sie irgendwo unten im kleingedruckten )

Hab schon mehrere Dinge von ihm und bin sehr zufrieden , auch mit der Beratung :D

mfg.Volker
vm
 
Beiträge: 1256
Registriert: So 8. Jan 2012, 19:10

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Okt 2014, 09:13

Hallo Volker, danke für den Link.
Es gibt auch schon fertige Controller speziell für diesen Motor und mit diversen spezifischen Funktionen wie z.B. Anschluss für einen genormten Gasgriff,
E-Bremse, Leistungsvorgabe, Rekuperation, 12V Ausgang für Licht etc. etc.
Trotzdem klingt "dein" Controller nicht schlecht, allerdings müsste der auf mehr Ampere umgebaut werden und ein Gehäuse müsste auch
noch her und ein "Poti als Gasgriff" wäre vermutlich auch keine praktikable Lösung.

Schade das sich niemand zu den Mechanikteilen äussert, z.B. dem nötigen Maß um die Wälzager einzupressen.
Ich habe z.B. auch noch bedenken wegen dem Fett der Antriebskette das dieses in zu hohen Maße auf den Riemenantrieb übergeht.
Auch weiss ich noch nicht wie ich die kleine Riemenscheibe auf dem kurzen Achsstummel am Motor kraftschlüssig verbinden soll.
Erschwerender weise ist der Achsdurchmesser des Motors auch noch ein krummes Maß von ca. 11,85mm.


Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8417
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon vm » So 12. Okt 2014, 11:35

Hallo Bernd

Meinst du so eine Seite ???

http://www.skf.com/de/products/bearings ... index.html

Zu jedem Lagetyp gibt es das Wissenswerte in den linken unteren Spalten zum anklicken, wenn man es denn erst mal geschafft hat dort den endgültigen Typ fest zu legen so das es keine Unterkategorien mehr gibt :roll:

mfg.Volker
vm
 
Beiträge: 1256
Registriert: So 8. Jan 2012, 19:10

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Okt 2014, 16:09

Hallo Volker, ja so eine ähnliche Seite hatte ich auch gefunden aber so richtig schlau bin ich aus den Angaben nicht geworden.
Alles in allem erscheinen mir mehrere hundertstel Unterschied zwischen Bohrung und Lageraussendurchmesser zuviel.
Ich beobachte gerade auf Ebay eine verstellbare Reibahle mit 22mm die ich nachher hoffentlich ersteigert bekomme.

Ausserdem überlege ich das Kettenrad evtl. fest mit der großen Riemenscheibe zu verbinden.
Das wäre die einfachste Möglichkeit der Montage des Kettenrades weil ich ja wegen der zu ändernden Übersetzung nicht mehr das originale verwenden kann,
welches ebenfalls aufgeschrumpft auf der Hohlwelle sitzt.
Damit wäre der Antrieb allerdings komplett ohne Freilauf, eigentlich nicht so schön...


Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8417
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon vm » So 12. Okt 2014, 18:12

Hallo Bernd

Dann versuch halbwegs zu Definieren was du meinst :)

Rillenkugellager aller Art sind normalerweise Außen korrekt ( für Presspassung muss also das Gehäuse sorgen indem es etwas kleiner ist)

Bei Nadelhülsen ist,s andersherum (Welle und Loch müssen korrekt sein und das Lager hat etwas Übermaß )

mfg.Volker
vm
 
Beiträge: 1256
Registriert: So 8. Jan 2012, 19:10

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Okt 2014, 20:34

Dann versuch halbwegs zu Definieren was du meinst

Vielleicht verstehst du es einfach nicht? :)
Tja und "das Loch" ist zu eng. :) Geschätzt 5 bis 8 hundertstel.
Leider hat mich vorhin bei der Reibahle jemand übersteigert. Da muss ich mich nochmal auf die Lauer legen.
Hatte eine Leihreibahle eines Nachbarn erhalten aber die war schon sehr abgenutzt gewesen und macht mehr Riefen als das sie sauber abträgt.

Vorhin ging eine traumhaft gut erhaltene Electra für 412 Euro weg, ich hatte verrückterweise auch mitgeboten.
Meinen Glückwunsch an den neuen Besitzer, vielleicht meldet er sich hier ja mal, hatten wir ja schon mal so.


Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8417
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

VorherigeNächste

Zurück zu Off Topic



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste