Windrad aus PC-Lüftern

Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon Beinhart » So 1. Mai 2011, 19:09

Moin,
Ich habe vor ein kleines Windrad aus in Reihe geschalteten PC-Lüftern zu bauen.
Ich habe vor die Wechselspannung mit Schottkys als Brückengleichrichter gleichzurichten und dann ca. 8 Lüfter mit jeweils einem Brückengleichrichter in Reihe zu schalten.
Doch nun hab ich irgendwie eine Entdeckung gemacht : Nehme ich einen Lüfter mit 2-Pin also nur einem Plus und Minus Pol, dann kann ich durch pusten eine Leerlaufspannung von 3 Volt messen.
Allerdings kann ich bei einem Lüfter mit 4-Pin Anschluss beim Anpusten nirgends eine Spannung zwischen den 4 Polen messen...Woran kann das liegen? Lassen sich diese 4Pol Lüfter denn garnicht als Generator verwenden? Und wie sieht es da mit 3-Poligen Lüftern aus?
mfg Beinhart
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon andreas » So 1. Mai 2011, 20:10

Hallo Beinhart,

diese Spielereien habe ich auch durch. Generell kommt aus dem reinen Lüftermotor (Draht+Blech+Magnet) eine Wechselspannung raus, die pro Lüfter einzeln (!) gleichgerichtet werden muss. Vorher ist die heute übliche Elektronik darin wenigstens einpolig von den Wicklungen abzuklemmen oder auszubauen.

Ansonsten ist die Leistung sehr bescheiden, man braucht wirklich viele (möglichst gleichartige) Lüfter und viel Wind. Die Blätter sind für einen Generator verkehrt herum gebaut, die Rastung ist hoch. Unter 6 m Windgeschwindigkeit ist kaum Bewegung zu erwarten. Ein wenig Leistung gibt es nur bei Sturm. Wetterfest ist auch nichts daran, es muß wenigstens eine regenfeste Hülle gebaut werden.

Weil ich vor Jahren sehr viele Lüfter geerbt habe, sind als Experiment mal zwei Lüfterwände gebaut worden. Eine mit 7x7, die andere mit 8x8 Lüftern. Die kleinere steht seit zwei Jahren im Wetter und hat das bisher überlebt, die größere hat die Werkstatt nicht verlassen.

MfG. Andreas
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon Beinhart » So 1. Mai 2011, 22:23

Ok ich werds mal versuchen...
Ich habe vor die Lüfter in einer Reihe anzuordnen und dann mit einer Art Deffusor oben und unten zu versehen...vielleicht springt da ja ein bischen mehr raus .Ich habe bei leichtem Wind ohne Diff eine Leerlaufspannung von 1V messen können ,musste allerdings den Lüfter mit Hand andrehen( wie du schon sagst das Rastmoment) naja mal schauen die Lüfter kommen die nächsten Tage ich werde berichten.
Das mit der Wetterfestiggkeit dachte ich mir auch schon, die Lüfter sind halt leider auf der falschen Seite abgerundet.
mfg Beinhart
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon andreas » So 1. Mai 2011, 22:44

Hallo Beinhart,

ein Diffusor bringt an diesen Lüftern relativ viel. Meinen ersten Lüfter hatte ich in einer längeren Konservendose (Hundefutter) auf ein senkrechtes 5-m-Kupferrohr gestellt. Die Dose richtete sich nach dem Wind aus (weil Lagerloch weit vorn gebohrt und Lüfter deutlich dahinter in die Dose gesetzt), aber der Ertrag war nur minimal. Die Aufweitung des Luftausganges auf etwa dreifachen Durchmesser vermittels weiterer segmentförmig angesetzter Dosenreste zeigte, dass dieser Weg richtig ist. Damit endeten allerdings auch meine diesbezüglichen Experimente. Als Rudiment davon habe ich bis heute so einen Lüfter in der Dose ohne Diffusor auf 11 m Höhe auf dem Hausdach. Er läuft nur selten und dann bei gutem Wind. Nutzbare Leistungen erbringt er nicht.

MfG. Andreas
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon Beinhart » Fr 6. Mai 2011, 15:45

So ich habe nun meine Wand aus 4*2 Lüftern zusammengestellt. Was mich nun noch stutzig macht ist, dass das Messgerät auch Wechselspannung nach der Gleichrichtung anzeigt .Liegt das an der pulsierenden Gleichspannung die ich nun am Ausgang habe? Muss es ja eigentlich sein aber ich wollt nur mal so zur 'Sicherheit fragen..Leider habe ich momentan keinen Wind um das Ding mal zum Laufen zu bringen ebenso keinen Ventilator. Die Lüfter wurden nun einzeln mit jeweils einem Schottky-Brückengleichrichter gleichgerichtet und sind in Reihe geschaltet. Leidr kann ich gerade keine Bilde machen
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon andreas » Fr 6. Mai 2011, 16:14

Hallo Beinhart,

die pulsierende Gleichspannung kann gut als Wechselspannung durchgehen. Klemme mal einen kleinen Kondensator an den Gleichspannungsausgang (einige hundert nF reichen aus), dann dürfte sich dort eine Gleichspannung zeigen.

MfG. Andreas
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon Beinhart » So 8. Mai 2011, 19:40

Moin,
So habe heute mal das Ding in den starken Wind gehalten und tewileise enorme Spannungen messen können :
Dauerwerte lagen hier bei 22-25Volt, höchste bei knapp 30V. merkwürdigerweise waren es soger falschherum, also mit der abgerundeten Seite in den Wind, ein paar Volt mehr?!? Also diese Seite läuft schlechter an, dreht sich definitiv langsamer und liefert etwas mehr Spannung das finde ich sehr merkwürdig...

Edit : Ich habe noch keinen Kondensator angeschlossen, habe leider keine. Was für eine Größenordnung könntest du mir als Dauerlösung empfehlen? Ich habe leider nicht einen einzigen Anhaltspunkt als Maß wieviel Farat dieser haben sollte
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon andreas » So 8. Mai 2011, 20:31

Hallo Beinhart,

die Spannungswerte variieren je nach Lüfterbauart sehr stark. Von ein- bis zweistelligen Spannungen pro Lüfter ist da alles möglich. Allerdings bleibt die Leistung immer bescheiden. Wenn also viel Spannung, dann wenig Strom und umgekehrt. Bei meiner zweiten Lüfterwand liefert jeder Lüfter bis über 30 V, aber eben nur einen winzigen Strom - dort habe ich alle 64 Lüfter parallel geschaltet. Dafür sind die Dioden in den Lüftern (jeweils ins Gehäuse eingebaut) die kleinsten, die ich hatte - für die paar mA tut es jede Miniatur-Glasdiode.

Der Glättungskondensator ist völlig unkritisch; wenn viele Lüfter parallel liegen, kann er oft komplett entfallen. Bei einer Reihenschaltung der Lüfter ist ein Kondensator über jedem Lüfter sinnvoll. Werte von 100 bis 470 µF sollten in jedem Falle ausreichen. Derartige (Elektrolyt-) Kondensatoren sind gepolt und dürfen nur polaritätsrichtig betrieben werden. Der Minuspol ist am Gehäuse deutlich sichtbar vermerkt. Wenn Du also Typen für 35 oder 50 V benutzt, sollte dort nichts schief gehen können.

MfG. Andreas
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon Beinhart » Fr 26. Aug 2011, 13:02

Moin,
Habe die kleine Lüfterwand mal wieder ausgebuddelt. habe nun eine 2*2 Lüfterwand. Die Lüfter sind in Reihe geschaltet, gleichgerichtet und haben jeweils für sich einen 33uf Kondensator.
Habe heute bei gutem Wind Messungen durchgeführt : Lehrlaufspannung bei 7,5V und Kurzschlussstrom bei 7mA...Das ist, wie schon gesagt, nichts.
Jedes kleine Solarpanel einer Gartenleuchte liefert hier mehr.
Um dieses Thema abzuschliessen, für mich haben sich die Experimente somit erledigt.
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Re: Windrad aus PC-Lüftern

Beitragvon andreas » Fr 26. Aug 2011, 22:52

Hallo,

irgend etwas musst Du da aber nun verklemmt haben - vorherige Angaben sahen wenigstens bezüglich Spannung deutlich besser aus. Selbst Einzellüfter mit einstelligen Spannungen kamen hier bei Wind schnell auf einige zig mA bei Akkuladung. Bei gutem Wind bis Sturm ging das bis in dreistellige mA hoch. Aus einem einzigen 80er Lüfter, wohlgemerkt - allerdings in einiger Höhe. Unter fünf Meter braucht man gewöhnlich nicht anfangen oder man hat ein sehr flaches, offenes Gelände.

MfG. Andreas
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